23. Dezember 2022

Weihnachten 2022 – Die Situation im Bistum Görlitz

Weihnachten – Hauptportal der St. Jakobus Kathedrale in Görlitz. Foto: Bistum Görlitz

Weihnachten 2022 – Die Situation im Bistum Görlitz aus Sicht von Bischof Wolfgang Ipolt

Die Weihnachtsbotschaft des Bischofs ist hier zu finden. 

Aus einem Interview mit Simona Block / DPA

Ist nach zwei Jahren unter Corona-Bedingungen wieder mit „normalen“ Weihnachten in den Kirchgemeinden zu rechnen und damit vollen Kirchen ohne Einschränkungen und Beschränkungen (etwa beim Singen)?

 

Ja, wir werden ganz normal Weihnachten feiern, auch mit kirchenmusikalischer Gestaltung. Derzeit gibt es in Sachsen und Brandenburg keine Einschränkungen was das Singen betrifft.

 

Was planen die Kirchgemeinden, wie sieht das Programm aus, gibt es neue Ideen/Besonderheiten?

Die Menschen in den Gemeinden sind einfach froh, dass sie wieder normal Weihnachten feiern können.

Da wir jetzt insbesondere bei den Heizkosten sparen müssen, kann es für manche Instrumentalgruppen (die ja einfach zu Weihnachten dazu gehören) schwierig werden, in den kalten Kirchen zu spielen. Aber in dieser Hinsicht wird jede Gemeinde ihre Lösung finden müssen. Ich plädiere dafür, wenigstens an den Festtagen alles dafür zu tun, dass die Gestaltung der Liturgie festlich ist und das Herz erhebt und die Seele erwärmt.

 

Wird das parallel Digitale beibehalten und was genau (etwa für Ältere etc.)?

 

In unserem Bistum wird es meines Wissens keine bzw. wenn überhaupt nur sehr wenige Übertragungen mehr geben. Ich halte das jetzt für überflüssig. Das Angebot von Gottesdiensten im Fernsehen (insbesondere bei den privaten Sendern EWTN und k-tv oder auf Internetplattformen) ist übergroß. Das ist völlig ausreichend für diejenigen, die nicht zum Gottesdienst gehen können und hilft dem persönlichem Gebet und der Andacht.

Grundsätzlich ist die Liturgie immer eine „live-Veranstaltung“ – schon aus theologischen Gründen. Kirche ist Versammlung. Die Sakramente kann man nur bei Anwesenheit empfangen. Ich lade darum immer wieder nachdrücklich dazu ein, am Gottesdienst leibhaftig teilzunehmen. Zu Hause auf dem Sofa einen Gottesdienst zu verfolgen (wenn es gut geht: ihn andächtig mitzufeiern!), ist qualitativ und real etwas anderes, als mitten unter den Brüdern und Schwestern in einer Kirche zu sein. Schon der Weg zur Kirche und die Begegnung mit anderen ist ein Glaubensakt, der nicht zu unterschätzen ist. Vor allem die persönliche Begegnung mit unserem Gott Jesus Christus in den Sakramenten kann nicht digital geschehen.

In der Kultur gibt es ja noch verhaltene Resonanz, Theater sind nur zu einem Prozentsatz ausgelastet, wie sieht es in den Gottesdiensten aus und erwarten Sie da zu Weihnachten, wo es ja stets voll ist, einen Andrang? Und sind die Gemeinden da vorbereitet und wenn ja, wie (mehr Gottesdienste …)?

Ich erwarte jetzt keinen größeren Andrang. Wir wissen inzwischen, dass die Christen insgesamt nicht einmal mehr die Hälfte unserer Bevölkerung ausmachen. Das wirkt sich natürlich auch auf Weihnachten aus. Die Christmetten in den katholischen Kirchen werden nicht so voll sein, dass jemand keinen Platz mehr findet. Die Gesamtkultur um das Weihnachtsfest hat sich verändert; das wirkt sich natürlich auch auf die Gottesdienste in den Kirchen aus. Ein erhöhtes Gottesdienstangebot ist aus meiner Sicht nicht notwendig. 

 

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