Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für den kommenden Sonntag, den 18. April, eingeladen, der im Zusammenhang mit der Pandemie Verstorbenen zu gedenken. Inzwischen sind fast 80.000 Todesfälle in Deutschland gemeldet worden. „Es ist ein Ausdruck der Menschenwürde und der Achtung, dass wir die bisherigen Opfer der Corona – Pandemie nicht vergessen“, sagt Bischof Wolfgang Ipolt und lädt auch in Görlitz zum Gedenken ein.
Die Pfarrei Heiliger Wenzel in Görlitz wird aus diesem Anlass zu einer besonderen Andacht am Sonntag um 17:00 Uhr in die Heilig-Kreuz-Kirche in die Görlitzer Struvestraße einladen. Diese Andacht steht unter dem Thema:
„Zeit zur Klage – Raum für Hoffnung“
und wird im Livestream aus der Pfarrkirche übertragen.
Um 15:00 Uhr werden die Glocken aller Kirchen der Stadt läuten. Während des Geläutes lädt Bischof Ipolt zu einer kurzen Gebetszeit von etwa 20 Minuten um 15:00 Uhr vor das Hauptportal der Sankt-Jakobus-Kathedrale ein. Da die Kathedrale zurzeit Baustelle ist, findet dieses Gedenken im Freien (bei jedem Wetter!) statt.
„Eingeladen dazu sind alle, die vom Tod eines Verwandten betroffen sind oder ihre Solidarität mit Menschen ausdrücken wollen, die durch die Pandemie gestorben sind oder einen lieben Angehörigen verloren haben. Ein solcher Augenblick des Gedenkens, der Trauer und zugleich der Hoffnung kann Christen und Nichtchristen und Menschen verschiedener religiöser Überzeugungen zusammenführen und ein Zeugnis für unsere Gesellschaft sein“, sagt Bischof Wolfgang Ipolt.
Foto: Christiane Raabe In: Pfarrbriefservice.de
ZEIT ZUR KLAGE
In den christlichen Gemeinden in Weißwasser und der Region gibt Corona auf besondere Weise Zeit zur Klage: „Wir denken in diesen Tagen auch besonders an den evangelischen Pfarrer Martin Zinkernagel, der an Corona verstorben ist“, sagt der Pfarrer der Pfarrei Weißwasser Michael Noack. Die Kirchen in der Region Weißwasser bieten auch am 18.April von 15:00 bis 18:00 Uhr, „Zeit zur Klage – Raum für Hoffnung“.
„EINE SCHWERE ZEIT
Es ist schwer, den leeren Stuhl zu sehen, auf dem er / sie immer gesessen hat. Ich muss immer an die Vielen denken, die einsam gestorben sind und sterben.
Ich bin schwer. Ich schleppe mich nur noch durch den Tag. Wir haben immer zusammen Rommé gespielt.
Niemand mehr zu haben, den ich pflegen kann, ist nicht leicht.
Was soll jetzt werden? Ich habe Angst vor der Zukunft. Meine Kinder reden mir das aus, aber ich habe das Gefühl, dass ich allen nur noch zur Last falle.“ Diese Worte sind dem Heft zum Corona-Gedenken am 18. April in den christlichen Kirchen
von Bad Muskau, Gablenz, Krauschwitz, Schleife und Weißwasser entnommen. „Wir haben unsere Kirche geöffnet, um Ihnen eine Zeit für die Klage zu geben, aber auch einen Raum für Hoffnung zu schenken. Wir laden Sie ein, sich in Stille an die Verstorbenen sich zu erinnern und in der Ruhe Kraft und Zuversicht zu finden“. Die Texte, können dabei Hilfe sein.