10. Juni 2022

Wittichenauer zum Priester geweiht

In einem feierlichen Weihegottesdienst in der Kathedrale St. Jakobus wurde Markus Winzer in die Gemeinschaft der Priester des Bistums Görlitz aufgenommen.

Von  Ines Eifler

Es kommt nicht mehr häufig vor, dass ein junger Mann katholischer Priester werden möchte. Umso größer war die Freude bei den Mitgliedern des Presbyteriums, als sie am Pfingstsonnabend den 33-jährigen Markus Winzer aus Wittichenau in ihre Gemeinschaft aufnehmen konnten.

Alle anwesenden Priester aus dem Bistum Görlitz legten dem jungen Mann die Hände auf, nachdem er versprochen hatte, ganz im Sinne von Jesus Christus zu leben und gehorsam gegenüber dem Bischof zu sein, minutenlang lang ausgestreckt auf dem Boden lag, um sich Gott ganz anzuvertrauen, und die Weihe durch Bischof Wolfgang Ipolt empfing.

Gott und alle Menschen lieben

Dieser deutete es als Zeichen der Hoffnung, wenn sich heute, da nur die Hälfte der Einwohner Deutschlands noch Christen seien, ein junger Mann zum Priester weihen lasse. Voraussetzungen für diese Berufung seien vor allem zwei Dinge: die Nähe zu Gott und die Liebe zu den Menschen.

„Ein Priester muss ein Mann mit Gotteserfahrung sein“, sagte der Bischof, „und mit Gott umgehen wie mit einem Freund.“ Er solle als Beter, nicht als Macher der Liturgie zu erkennen sein. „Denn wir sind immer Gesandte an Christi statt. Gott kann nur durch uns zu Wort kommen, wenn wir ihm zuhören und mit ihm im Gespräch bleiben.“ Die Zeit mit Gott – im Gebet, bei der Eucharistie und der Vertiefung in die Heilige Schrift – bewahre Priester davor, Funktionäre der Kirche zu werden und irgendwann auszubrennen.

Ebenso müsse ein Priester ein Mann voller Liebe für die Menschen sein, vor allem für diejenigen, die schwere Lasten tragen. Dazu diene auch die zölibatäre Lebensform. „Sie soll uns frei machen für die Liebe für alle Menschen, sie ist ein Zeichen größerer Liebe und hilft uns, Brücken zu bauen zwischen Gott und den Menschen.“

Vom Sachbearbeiter zum Priester

Markus Winzer hatte schon einen Beruf, als ihm klar wurde, dass er Priester werden möchte. Nach einem Verwaltungsstudium in Meißen arbeitete er als Sachbearbeiter im Jobcenter Bautzen, doch dort fehlte ihm der Kontakt zu den Menschen. Er begann ein Grundschullehrerstudium, doch im zweiten Semester spürte er: „Gott hat andere Pläne mit mir.“ So studierte er Theologie in Frankfurt am Main, alle Praktika absolvierte er in Cottbus, wo er nun als Kaplan bleiben wird.

Als Primizspruch hatte Markus Winzer „Dient dem Herrn mit Freude!“ gewählt. Seit seiner Kindheit erfuhr er Glauben und Kirche mit Freude, ebenso erfüllte ihn sein Weg zur Priesterweihe damit. Offensichtlich war die Freude auch am Pfingstsonnabend in der St.-Jakobus-Kathedrale, als Pfarrer Wolfgang Křesák aus Wittichenau ihm das Priestergewand anlegte, als der Bischof ihm die Hände salbte, als jeder einzelne Priester ihn umarmte. Und schließlich beim Primizsegen, den Markus Winzer dem Bischof und seinen Eltern spendete – den ersten Segen eines neu geweihten Priesters.

Fotos: Ines Eifler

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