„Was hat wohl die Menschen vor 100 Jahren bewegt, hier eine Kirche zu bauen? Sie konnten noch nicht wissen, was aus diesem Bau werden wird – aber sie haben gebaut, weil sie Gott einen Ort geben wollten. Es muss eine Aufbruchsstimmung gewesen sein, die sie bewegt hat – das können wir nur erahnen. Darum wollen wir an dieser Stelle und an diesem Tag vor allem der Frauen und Männer gedenken, die den Bau dieser Kirche in Gang gesetzt und zu Wege bracht haben. Denn hier in der Diaspora waren es in den meisten Fällen gläubige Laien, die den Anstoß zum Kirch-Bau gegeben haben“, mit diesen Worten beginnt Bischof Wolfgang Ipolt seine Predigt beim Pontifikalamt anlässlich des 100. Kirchweihtages am vorigen Sonntag. in der Pfarrkirche „Heilige Familie“ in Hoyerswerda.
Gäste kamen von weither: Ehemalige Kapläne, Pfarrer, Ordensschwestern. Vom Chor singen die Kapellknaben. In den ersten Reihen sind viele Kinder, dahinter haben vor allem Familien in den Kirchenbänken Platz genommen. Auf diese geht der Bischof in seiner Predigt aufgrund des Patrozinium der Heiligen Familie besonders ein: „Die Verehrung der Heiligen Familie entwickelte sich in unserer Kirche erst in der Neuzeit – Papst Leo XIII hat zum ersten Mal am Beginn des 20. Jahrhunderts ein Fest der Heiligen Familie für die ganze Kirche eingeführt – heute feiern wir es immer am Sonntag nach Weihnachten. Die Namensgebung für diese Kirche ist heute bedeutsam aus einem anderen Grund. Die Frage der Familie steht neu als Thema im Raum in der Gesellschaft wie in der Kirche – das wissen wir. Wir als Christen – und erst recht eine Gemeinde mit diesem Patrozinium! – wir sollten heute Lobbyisten für die Familie sein“, sagt Bischof Ipolt in der Predigt.
Einen Bericht darüber ist in der aktuellen Ausgabe des TAG DES HERRN zu lesen.
Gefeiert wird in Hoyerswerda das ganze Jahr über. Seit vorigem Jahr schreibt Pfarrer Peter Paul Gregor jeden Monat einen Pfarrbrief, der sich mit der Geschichte der Pfarrkirche beschäftig. Hier sind einige Auszügen:
Pfarrer Gregor sagt: „Unser Licht soll leuchten. Wir stellen es nicht unter den Scheffel. Wir haben keine Bescheidenheit an den Tag zu legen, sondern dürfen – ja sollen – leuchten. Wir sind das Licht – das ist unser Auftrag – und, als Kinder des Lichtes, geben wir dieses Licht“.
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