10. Dezember 2015

W przyszłości – in die Zukunft – polnische und deutsche Jugendliche legen in einer Gedenkkonferenz in Zamek Książ ihre Botschaft der Versöhnung dar

W przyszłości – in die Zukunft, mit diesem Worten war die konferencja okolicznościowa –Gedenkkonferenz überschrieben, die am 5. Dezember in Zamek Książ/Schloss Fürstenstein, in der Nähe der Stadt Waldenburg/Walbrzych, stattfand. Anlass war der Brief der polnischen Bischöfe von 1965, am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils in dem steht: Wir vergeben und bitten um Vergebung. „Dieses Schreiben der polnischen Bischöfe haben die deutschen Bischöfe erwidert. Sie haben die gereichte Hand ergriffen. Dieses Ereignis jährt sich jetzt zum 50. Mal und war der Anlass für dieses Symposium“, sagt Prälat Peter C. Birkner. Er war vom Bischof von Swidnicki/Schweidnitz, Ignacy Dec angeschrieben und eingeladen worden. „Er hat mich darum gebeten, dass ich etwas sage über die Reaktionen der Gläubigen und der Priester in Deutschland damals, anlässlich dieses Briefe-Austausches. Und die Folgen, die daraus gezogen werden können. Ich habe in meinem Vortrag persönliche Erinnerungen zum Ausdruck gebracht. Denn aus politischen Gründen ist ja dieser großartige Akt der Bischöfe in der DDR restlos verschwiegen worden. Dies ist damals nur von Person zu Person weitergereicht worden“, sagt Prälat Birkner. Neben ihm waren Bischof Wolfgang Ipolt und Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann anwesend, die ebenfalls persönlich eingeladen worden waren.

In verschiedenen Orten in Polen und Deutschland gab es „unterschiedlich geartete Gedenkfeiern anlässlich dieses Briefwechsels, so in Berlin, Breslau und Tschenstochau. Beim Symposium in Schloss Fürstenstein sollte besonders der Initiative des damaligen Kardinals von Breslau, Boleslaw Kominek gedacht werden, der auf dem Konzil in Rom anwesend war und 1965 Initiator dieses Briefes gewesen ist. Das Gedenken und die Heraushebung von Kardinal Kominik standen offensichtlich im Mittelpunkt aller Ansprachen, vor allem auf der polnischen Seite. Diese Feier hat wieder viele Menschen zusammengebracht, einige kannten sich, weitere noch nicht. Bemerkenswert ist, dass eine Jugendgruppe aufgetreten ist und einen Text vorgetragen hat, der sich mit der Zukunft befasst, was weiterhin im Zusammenleben der beiden Völker auf beiden Seiten der Oder und Neiße geschehen wird und ich glaube wohl, dass auch von diesem Augenblick an deutlich wird: Wir sind schon ein ganzes Stück vorangekommen in der Begegnung und in den Beziehungen zueinander, aber es müsste noch manches geschehen, damit das Leben miteinander und nebeneinander noch intensiver wird. Ich bin zuversichtlich, dass das gelingt, denn ohne die Zuversicht könnten wir nichts erreichen. Ich bin froh darüber, denn auf diese Art und Weise gehen wir wieder einen Schritt weiter auf dem Weg, den wir eingeschlagen haben und den wir ganz bewusst weiterhin anstreben“, sagt Prälat Birkner.

Der Vortrag von Prälat Birkner ist hier.

Bischof Wolfgang Ipolt sagt: „Es war die Bitte der Veranstalter, junge Leute mitzubringen. Deutsche und polnische Jugendliche lasen eine Botschaft vor. Darin wird deutlich, dass  die begonnene Versöhnung zwischen Deutschen und Polen in die Zukunft weitergeführt werden soll. Aus der Geschichte heraus, auf die von allen Redner geschaut wurde, haben die Jugendlichen formuliert, wie Zukunft gemeinsam friedlich gestaltet werden soll“.

In der Botschaft, die überschrieben ist mit: „An die Jugend der Welt“ ist, heißt es unter anderem: Diese Botschaft ist „eine Frucht des Briefwechsels der polnischen und deutschen Bischöfe, der vor 50 Jahren ein solides Fundament für die deutsch-polnische Versöhnung geschaffen und die gute Saat der Freundschaft zwischen den kommenden Generationen beider Völker ausgestreut hat. Wir sind bereit, dem Dialog, der Brüderlichkeit und der Versöhnung zu dienen und damit den Weg weiterzugehen, der von den Hirten der polnischen und der deutschen Kirche mit den Worten: ,Wir gewähren Vergebung, und wir bitten um Vergebung‘ eingeleitet wurde. Der Aufruf der Bischöfe zur Versöhnung darf nicht in Vergessenheit geraten. Man muss ihn bewahren und weitergeben dort, wo es an Vertrauen mangelt, wo Hass und Finsternis der Vergangenheit zu Hindernissen für Versöhnung und Frieden wurden, wo sich Konflikte, Kriege und Hass ausgebreitet haben“. Das Werk der Versöhnung „ist – im Geist des Heiligen Evangeliums – der Tiefe unseres Glaubens entsprungen. Wir möchten das Werk der Nachfolger der Apostel, unserer Vorfahren und Eltern mit der Jugend der Welt teilen und sie zur Zusammenarbeit einladen“.

Der Briefwechsel anlässlich des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Feierlichkeiten zum 1.000. Jahrestag der Christianisierung Polens vor 50 Jahren war nicht nur eine Annäherung der polnischen und deutschen Bischöfe, sondern vor allem der Beginn der Annäherung von Millionen polnischen und deutschen Katholiken, die durch die Grenze an Oder und Neiße getrennt waren.

„Wir werden nicht das enorme Bemühen unserer Vorfahren vergessen, dessen Frucht wir als friedliches Miteinander ernten. Heute ist die deutsch-polnische Grenze eine Grenze der Freundschaft, der Freiheit und des Friedens“, sagte eine Jugendliche. Die Worte aus dem Brief wurden zum „Symbol der deutsch-polnischen Versöhnung, die zum Aufbau des geeinten Europa beigetragen hat. In diesem Europa erfreuen wir uns heute der Freiheit und des Friedens“.

Weiter heißt es: „Frieden ist Geschenk sowie Werk des Geistes Gottes, der die Herzen aller Menschen guten Willens erfüllt. Frieden braucht unser mutiges und solidarisches Handeln sowie unser Gebet. Wir möchten zu Maria, der Königin des Friedens, beten. Wir wollen wahre Zeugen des Evangeliums sein, uns für das Leben und den Frieden einsetzen“.

Den jungen Teilnehmern der Konferenz ist bewusst, dass „wir bald die Verantwortung für die Zukunft unserer Kirche, für die Zukunft unserer Staaten und für die Zukunft der Welt übernehmen. Wir wollen und werden den Prozess der Versöhnung im Geiste des Evangeliums fortsetzen. Wir werden die Idee der Versöhnung, des Dialogs und der Brüderlichkeit unter den jungen Menschen in der ganzen Welt verbreiten. Wir möchten das Leben schützen und Friedensstifter sein. Wir werden uns der Gewalt widersetzen. Unsere Kräfte werden wir – im Geist des Evangeliums – für die Gemeinschaft als Schwestern und Brüder über Staatsgrenzen hinweg, für den selbstlosen Dienst an den Armen und Bedürftigen, für den nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und für die Stärkung der Einheit der Menschen einsetzen“.

 

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