„Ich bin überwältigt“ – mit diesen Worten zeigte Äbtissin M. Regina Wollmann ihre Freude über die zahlreich überbrachten Glückwünsche zu ihrem 75. Geburtstag. Am Dienstag, 19. Januar wurde der Geburtstag der Äbtissin von St. Marienthal (Ostritz) in einer Heiligen Messe offiziell gefeiert. Nicht weil der Bischofsstuhl von Dresden-Meißen zurzeit unbesetzt ist, sondern aus tiefer Verbundenheit mit der Zisterzienserinnenabtei St. Marienthal stand der Eucharistiefeier Bischof Wolfgang Ipolt vor. Zusammen mit Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann überbrachte Bischof Wolfgang herzliche Glück- und Segenswünsche aus dem Bistum Görlitz.
Gäste aus nah und fern nahmen an der Eucharistiefeier in der Klosterkirche teil. Zur großen Überraschung von Mutter Äbtissin war dabei der Besuch vom Nachbarkonvent der Zisterzienserinnen von St. Marienstern (Panschwitz-Kuckau). Auch ihre „Mädchen“, wie die Bewohnerinnen aus dem ehemaligen St. Josef Pflegeheim immer noch liebevoll von der Äbtissin genannt werden, brachten ihre Anerkennung und Dankbarkeit gegenüber ihrer ehemaligen Leiterin des Pflegeheims zum Ausdruck.
Die Predigt hielt der langjährige Wegbegleiter Domkapitular Pfarrer Dr. Bernhard Dittrich aus Meißen. Dabei ging er auf die Tageslesung aus dem ersten Buch Samuel ein: Die Salbung Davids zum neuen König von Israel. „Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz“ – Gottes Begründung für die Erwählung des Nachfolgers von König Saul. Und ebenso wie David von Gott erwählt wurde, so wurde auch Äbtissin M. Regina von Gott erwählt, weil sie den Ruf Gottes vernahm und ihre persönliche Antwort darauf gab. „Obsculta – Höre!“ so lautet ihr Wahlspruch zu ihrer Äbtissinnenweihe im August 1993. „Du bist nicht ins Kloster gegangen, um Äbtissin zu werden, aber Du hast auf den Ruf Gottes gehört und Dich auf die Erwählung Gottes im Vertrauen eingelassen.“ – Domkapitular Pfarrer Dr. Dittrich. Und so ist der 75. Geburtstag auch eine Danksagung an Gott, dass Äbtissin M. Regina von Gott erwählt wurde und sie mit seiner Hilfe die Umbrüche der Welt und die der Kirche tatkräftige meistern konnte. Zu erinnern sei dabei an die politischen Umbrüche zur Wendezeit, an die Erneuerung der Kirche durch das Zweite Vatikanische Konzil, aber auch an das verheerende Hochwasser von 2010, das damals die Klosteranlage schwer beschädigte. Und so waren sich die Gratulanten von Äbtissin M. Regina einig: Man kann einfach nur überwältigt von der Erwählung Gottes sein!
Zurück