In der katholischen Liturgie können wir Gottes Wirken erfahren und auf reale Weise in den Sakramenten Gott begegnen. Allerdings sind viele Menschen heute nicht mehr fähig dazu die liturgischen Riten und Symbole zu verstehen. Gerade in der Diaspora sind wir zudem auf ehrenamtliche Menschen angewiesen, die sich in den Gemeinden engagieren und die Priester unterstützen.
Am Samstag, den 22. Oktober 2022, fand daher der Gemeinschaftstag für die Gottesdienstbeauftragten und Kommunionhelfer im Bistum Görlitz statt. Zu Beginn versammelten sich die Teilnehmer in der Kathedrale zu einem Morgenlob. Während des Vortrags brachte Bischof Wolfgang Ipolt den Teilnehmern das Apostolische Schreiben Desiderio Desideravi des Heiligen Vaters Franziskus nahe. In diesem Schreiben betont der Papst die liturgische Bildung und bezieht sich dabei auf Romano Guardini.
Es sei notwendig wieder symbolfähig zu werden und die Schönheit und Sakralität der Liturgie wiederzuentdecken. Dies gelte sowohl für Kleriker als auch für Laien, die durch das allgemeine Priestertum befähigt sind aus den Sakramenten der Kirche zu leben. Gerade die katholische Sicht auf den Menschen, der ein Wesen aus Seele und Leib ist, zeigt sich in der Liturgie. In den katholischen Riten und Sakramenten wird der ganze Mensch angesprochen und die Sinne werden in das Geschehen miteinbezogen. Ziel eines jeden Gottesdienstes muss eine tiefere Begegnung mit Christus werden und die Sehnsucht aus den Sakramenten der Kirche zu leben.
Die Gemeinschaft aller Getauften zeigt sich im gemeinsamen Gottesdienstvollzug als auch in der geselligen Begegnung nach den Gottesdiensten während der Agape.
Anhand des Dokumentes überlegte der Bischof wie man die einzelnen Punkte in der Diasporasituation wieder umsetzen könne. Konkret gab es Überlegungen zum Kirchenjahr und Gestaltung der Liturgie. Da die Sakramente Orte der lebendigen Christusbegegnung sind und es vor allem darum gehen muss, betonte Bischof und verwies dabei auf Papst Franziskus. Die Schönheit und die Symbolik der Liturgie brauchen eine konkrete Ausdrucksform, um wieder das Heilige zu entdecken und zum Staunen zu kommen.
Ein Aspekt, der auch während der Gottesdienste des Tages eingebracht wurde, war die Stille. Die Stille ist laut Franziskus das Symbol der Gegenwart und des Wirkens des Heiligen Geistes.
Zu Mittag wurde die Heilige Messe zu Ehren des Heiligen Papstes Johannes Paul II gefeiert und anschließend konnten sich alle auch leiblich stärken.
Neben dem Vortrag des Bischofs wurde am Nachmittag in mehreren Kleingruppen das Dokument studiert und die Teilnehmer tauschten sich darüber und über die Herausforderungen in den Heimatgemeinden aus. Bei einem Abschlussgespräch teilten sie ihre Erfahrungen mit der Bistumsleitung.
Von Seiten des Ordinariates beteiligten sich Bischof Wolfgang Ipolt, Generalvikar Markus Kurzweil und der theologische Referent Andreas Metzger an diesem Tag. Aleksandra Matczak sorgte mit Liebe für das Detail für das leibliche Wohl und Benjamin Sawicki zeigte an der Orgel, dass auch Musik zur Ehre Gottes und Freude des Menschen geschaffen ist.
Text und Fotos: AM