7. November 2022

Tag der Dienstgemeinschaft im Bistum Görlitz

„Ich bin unter euch, wie einer der dient…“. Unter diesem Wort aus dem Lukasevangelium fand am 3. November 2022 im St.-Johannes-Haus der zweite Tag der Dienstgemeinschaft im Bistum Görlitz statt, zu dem Bischof Ipolt Vertreterinnen und Vertreter der Dienstgeber und Mitarbeitervertretungen aus allen kirchlichen Einrichtungen des Bistums nach Cottbus eingeladen hatte. Im Morgenlob wandte sich Bischof Ipolt zu Beginn an die ca. 45 Teilnehmenden und bemerkte, dass „Dienen“ heutzutage zwar nicht gerade en vogue sei, jedoch dem Beispiel Jesu folgend das „Dienen“ die innere Haltung der kirchlichen Einrichtungen sein müsse – oder mit den Worten des in diesem Jahr verstorbenen französischen Bischofs Jaques Gaillot pointierter formuliert: „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts.“

 

Aufbauend auf diesem Impuls widmete sich im anschließenden Vortrag Dr. Thomas Arnold (Direktor der Katholischen Akademie Dresden-Meißen) unter dem Thema „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche/den kirchlichen Einrichtungen – gelebte Dienstgemeinschaft“ den konkreten Verhältnissen vor Ort und unterbreitete dabei aufbauend auf den Ergebnissen des Grundtextes des Synodalforums „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftragdes Synodalen Weges auch Schlussfolgerungen und Beispiele zu Struktur- und Kommunikationsfragen (Grundtext https://www.synodalerweg.de/fileadmin/Synodalerweg/Dokumente_Reden_Beitraege/SV-III_1.2NEU_Synodalforum-I_Grundtext-Beschluss.pdf). Insbesondere das von Papst Franziskus neu ins Bewusstsein gehobene Prinzip der Synodalität, die im Unterschied zur Demokratie nicht auf Mehrheiten sondern auf Einmütigkeit setze, und wie man dabei zu Ergebnissen komme, sah Dr. Arnold als künftigen Weg der Kirche.

 

Nach dem Mittagessen setzten sich die Teilnehmenden in Gruppen mit der Frage auseinander, wie Macht- und Gewalteinteilung in der Kirche gelingen könne. In der anschließenden Vorstellung der Ergebnisse der engagierten Gruppenarbeit wurde deutlich, dass unabhängig von dienstlicher Aufgabe und rechtlichem Status alle eine Kommunikation auf Augenhöhe wünschen, darüber hinaus Transparenz, gute Begründung von getroffenen Entscheidungen sowie Offenheit für neue Ideen und Kreativität bei der Lösungsfindung (näher Informationen zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppen erhalten Sie über den Vorsitzenden der DiAG unter schwarz.michael@diag-mav-goerlitz.de).

 

In seinem Schlusswort verwies Bischof Ipolt auf die vorbereiteten Änderungen der Grundordnung des kirchlichen Dienstes, wonach die Ausprägung der katholischen Identität und der Erhalt eines christlichen Profils der Einrichtung künftig nicht mehr vorrangig über die Konfessionalität und an den persönlichen Lebensverhältnissen des einzelnen Mitarbeiters festgemacht, sondern besonders der Leitung der jeweiligen Einrichtung übertragen werden. Es gehe letztlich darum, „dass alle Mitarbeitenden eine positive Grundhaltung und Offenheit gegenüber der Botschaft des Evangeliums und dem kirchlichen Sendungsauftrag mitbringen und den christlichen Charakter der jeweiligen Einrichtung achten und aktiv dazu beitragen, dass er erhalten bleibt.“ Dabei ist die Aufgabe, die die neue Grundordnung der Einrichtungsleitung zuweisen wird,  eine ebenso große Herausforderung, die aus Sicht des Bischofs der Unterstützung auch von außen (Fortbildung, Austausch mit anderen Einrichtungen, geistliche Zurüstung u. ä.) bedarf.

 

Aussagen von Teilnehmenden wie „Der Vortrag war der Hammer!“ und „Ich war überrascht über die Diskussion auf wirklicher Augenhöhe – man hat gar nicht gemerkt, wer Dienstgeber und wer Dienstnehmer war.“ zeugen von einer gelungenen Veranstaltung und dem stark vorhandenen  Wunsch nach gemeinsamen Austausch. Auch vermittelte der gemeinsame Tag neue Motivation für den Alltag in den kirchlichen Einrichtungen des Bistums – oder wie es ein Teilnehmer so treffend zusammenfasste: “Wir müssen alle an einem Strang ziehen!“

 Text und Fotos: Joachim Baensch

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