Suchet der Lausitz Bestes
unter diesem Thema sind Kirche und Politik im Gespräch.
Zu zwei Dialog-Veranstaltungen haben die Kirchen der Region eingeladen: Bischof Wolfgang Ipolt von Seiten der katholischen Kirche und Generalsuperintendentin Theresa Rinecker von Seiten der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Die erste der zwei Dialog-Veranstaltungen fand gestern im Sankt-Wenzeslaus-Stift in Jauernick-Buschbach, bei Görlitz, statt, heute wird die zweite im Zentrum für Dialog und Wandel in Cottbus-Kahren stattfinden. 17 Teilnehmer aus Kirche Politik und Wirtschaft sprachen darüber, wie das Beste für die Lausitz – für die Menschen, die hier leben, lernen und arbeiten, erreicht werden kann. Vor allem, welche Chancen der Strukturwandel bietet, neben den bekannten Problemen und Risiken.
Bischof Ipolt sprach zum Auftakt über Gleichnis vom Barmherzigen Samariter. Die Kernfrage darin ist auch eine wichtige Frage in der Lausitz: Wer ist mein Nächster? Die Hauptamtlichen, die am Verletzten vorbeigingen, wären es gewesen. Doch sie gingen vorbei. Einer blieb stehen, einer, der eigentlich nicht zuständig war. Er gab dem am Boden Liegenden, den er als seinen Nächsten erkannte, Hilfe, schenkte ihm Zeit – und sorgte weiterhin darfür, dass seine Erst-Hilfe nachhaltig sein konnte.
Es geht bei den Dialog-Veranstungen um den Strukturwandel in der Lausitz, denn in absehbarer Zeit wird keine Braunkohle mehr abgebaut und verstromt werden. Darüber muss geredet werden, denn es geht um die Menschen. Viele von ihnen haben mit der politischen Wende große Veränderungen im persönlichen und beruflichen Leben erlebt.
Es geht um Fragen wie diese:
Was bedeutet der Strukturwandel für Bürgermeister und was bedeutet er für die Menschen in dem Ort, für den sie Verantwortung tragen und den sie lebenswert und liebesbewertet gestalteten wollen?
Wo finden die Brüche in der Biografie Berücksichtigung und wo der Mut zum Neuanfang Unterstützung?
Was bedeutet der Strukturwandel für Pfarrer einer Gemeinde, in der Menschen zusammenrufen werden zum Gottesdienst und zu weiteren Veranstaltungen, beispielweise zu Kinder- und Familienkreisen?
Es geht um den offenen Austausch, um zu sehen, was die Wandlungsprozesse an Sorgen und Schmerzen auslösen, aber auch, wo es Hoffnung und Unterstützung zum Neuanfang gibt.
Die Überschrift der Veranstaltung macht eine Anleihe beim biblischen Propheten Jeremia, der die Menschen in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen zum Bleiben ermuntert und sie ermutigt sich getrost dem Wandel zu stellen.
Für die soziologische Perspektive wird in Jauernick Prof. Dr. phil. habil. Raj Kollmorgen, Prorektor für Forschung der Hochschule Zittau/Görlitz, den Impuls geben und in Cottbus Frau Dr. Virginia Kimey Pflücke, Wissenschaftlerin an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg im Bereich der Wirtschafts- und Arbeitssoziologie.
Den theologischen Impuls setzt Pröpstin Dr. Christina-Maria Bammel, leitende Theologin der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Zu den gegenwärtigen Veränderungen in der Lausitz sind also anregende Beiträge, ein offener Austausch und eine lebhafte Diskussion auf dem Podium zu erwarten. Frau Theresa Rinecker, Generalsuperintendentin des Sprengels Görlitz und Bischof Wolfgang Ipolt des Bistums Görlitz haben zu den beiden Nachmittagsveranstaltungen Lausitzer Verantwortungsträger in Politik und Kirche eingeladen.
Die Organisation liegt beim Zentrum für Dialog und Wandel in Cottbus-Kahren (www.zde.ekbo.de).
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