Am vorigen Sonntag, am 14. Mai, erteilte Bischof Wolfgang Ipolt in einem festlichen Gottesdienst in der Magdeburger St. Norbert-Kirche neun Männer die Ministeria. Ihnen wurden damit die Dienstämter des Lektorats und Akolythats übertragen. Neben fünf Kandidaten aus dem Erzbistum Berlin waren es je zwei aus den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz.
In ihrer Ausbildung zum Ständigen Diakonat, die durch die Fachakademie für Gemeindepastoral des Bistums Magdeburg realisiert wird, ist dieser Schritt eine bedeutsame Zwischenstation. In seiner Predigt verwies Bischof Ipolt besonders auf die dienende Dimension dieses Tuns. Er stellte die Fragen: „Welcher Not sollen sie abhelfen? Wofür sollen sie in der Kirche sorgen? Beide Beauftragungen dienen dazu, dass die Kirche ernährt wird, dass sie nicht ,verhungert‘ in einem bestimmten Sinn. Die Kirche nährt sich vom Wort Gottes und von der Eucharistie. Das Wort Gottes ist wirkliche Nahrung für das Leben der Kirche. (…) Das Wort Gottes tröstet uns, es stützt uns, aber es kritisiert uns auch, wenn wir uns vom Weg des Christseins entfernt haben. (…) Das Wort Gottes ermuntert uns und gibt uns immer wieder neue Impulse. Das geschieht im Gottesdienst, aber natürlich auch beim persönlichen Lesen der Heiligen Schrift. Wer das Wort Gottes verkündet, der muss auch immer wieder sich selbst von diesem Wort ernähren und daraus neue Kraft schöpfen“, sagt Bischof Ipolt. Er verweist darauf, dass es ein „schöner Brauch werden könnte, sich beispielsweise in der eigenen Familie gegenseitig aus der Bibel vorzulesen – eine ganz einfache Form des Gebetes“.
Als „zweite Nahrung für die Kirche“ nennt der Bischof die „Eucharistie, die der Akolyth im Gottesdienst austeilt und sie zu den Kranken bringt, die nicht mehr an der Versammlung der Gemeinde teilhaben können. Der Akolyth sorgt auch dafür, dass die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes möglich wird und so die Gläubigen danken können für diese kostbare Nahrung. Was ist das für eine Nahrung? Da hat einer sein Leben gegeben für uns alle, damit wir ernährt werden…Die Eucharistie ist eine teuer bezahlte Nahrung. Wer sie empfängt (und austeilt) muss mit seinem ganzen Leben antworten“. Er erinnert an das Gebet, dass „viele Menschen nach der heiligen Kommunion beten. Es ist eine kostbare Antwort auf das Geschenk der Eucharistie:
,Jesus, dir leb‘ ich, Jesus, dir sterb‘ ich, Jesus, dein bin ich – im Leben und im Tode.‘
Und natürlich sollen das nicht nur Worte bleiben, sondern sie wollen mit unserem Leben gefüllt werden als die Antwort auf die Lebenshingabe Jesu, mit der er die Kirche immer wieder nährt und stärkt“, sagt Bischof Ipolt.
So werden in der Wortverkündigung und dem Austeilen des Altarsakramentes den Gläubigen gleichsam die „Lebensmittel“ ihres Glaubens gereicht, das lebensspendende Wort Gottes und die erlösende Kraft des Altarsakramentes.
Im Anschluss an den Gottesdienst entstand dieses Foto, das Bischof Ipolt mit den zwei Kandidaten aus dem Bistum Görlitz zeigt: Klaus Pfister aus Görlitz und Andreas Wirth aus Cottbus.
Fotos oben: Kerstin Schulz, Foto unten: Bistum Görlitz
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