»Ich bin das Alpha und Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.« So bezeichnet sich Jesus Christus in der Offenbarung des Johannes. Auf Osterkerzen sind die Worte Jesu symbolhaft dargestellt. Alpha und Omega, der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets, stehen für Jesus Christus, der Anfang war und Ende sein wird, der bleiben wird in Ewigkeit. Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus die Sünden der Welt auf sich genommen und begleitet das Leben jedes Menschen vom Anfang bis zum Ende mit seiner Liebe. Die Osterkerze soll die Freude über die Auferstehung Jesu weitertragen, weit über das Osterfest hinaus.
In der Osternacht ist es Brauch, die Osterkerze an einem Feuer außerhalb der Kirche zu entzünden und sie als zunächst einziges Licht in die dunkle Kirche zu tragen. Dabei ertönt drei mal der Ruf »Lumen Christi«, das übersetzt »Christi, das Licht« bedeutet. Die Gemeindemitglieder entzünden an der Flamme eigene Kerzen. Dies zu erleben war den wenigsten Christen in diesem Jahr vergönnt, die Mehrheit feierte die Osternacht an Bildschirmen.
„Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes ist ein Licht aufgegangen“, steht bei Matthäus 4, Vers 16. Jesus Christus ist das Licht der Welt – das ist unabhängig von guten oder Kriesen-Zeiten, wie wir sie derzeit erleben. Der Blick aus der Finsternis von Wohnungen auf Bildschirme, auf denen flammende Osterkerzen zu sehen sind, (wie auf dem Foto oben zu sehen) verleiht dem vorgenannten Satz des Evangelisten Matthäus neue Bedeutung.
In der Osternacht, die Bischof Wolfgang Ipolt im kleinsten gestatteten Personenkreis in der Kapelle des Sankt-Otto-Stiftes in Görlitz feierte, verwies er auf die Erneuerung des Taufversprechens, das Teil einer jeden Osternacht ist, auf das gute Fundament, auf dem Getaufte stehen, auf Jesus Christus, dem Licht der Welt. In Zeiten wie diesen werde klar , was uns der Glaube bedeutet. Das Wort Krise, (aus dem Griechischen für Entscheidung) , kann dazu führen, dass der Glaube, die Beziehung zu Gott, fester werden lassen kann. Menschen können sich jedoch auch von Gott und Kirche entfernen. Der Bischof forderte in seiner Predigt dazu auf: „Zünden Sie Ihre Osterkerzen jetzt an und nehmen Sie das Bekenntnis zu Ihrer Taufe in die Hand!“
Die Feier der Osternacht, sowie weitere Gottesdienste der Karwoche und des Osterfestes, können über nochmals angesehen werden, (oben rechts unter Videos).
Osterkerzen als Zeichen für den auferstandenen Christus und Symbol der Freude über den besiegten Tod, spielen in zwei Beiträgen in der Osterausgabe des TAG DES HERRN eine wichtige Rolle.
Die Fotos, das Titelbild und das der Osterkerze, stammen aus der Pfarrkirche in Senftenberg. Sie wurden von Eberhard Sindermann fotografiert und der Pressestelle des Bistums freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Die Bedeutung der Osterkerze bei katholisch.de erklärt.
Schwester Clara Vasseur vom Kloster Mariendonk bei Grefrath hat sie Bienenwachs auf den Altar gelegt. „Man opfert etwas Kostbares“, erklärt sie mit leiser Stimme, „deshalb gehört Wachs für mich auf den Altar wie Brot und Wein.“ Die Ordensschwester aus Frankreich gestaltet seit vierzehn Jahren Osterkerzen und hat sogar ein Buch über ihre Symbolik geschrieben. Hier ist der Bericht darüber, veröffentlicht bei katholisch.de
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