15. Oktober 2015

Klinikseelsorger Diakon Matko übergibt im Klinikum Hoyerswerda sein Amt an Manuel Henning

In einer Eucharistiefeier am 9. Oktober im mit fast 60 Menschen vollen Andachts-Raum des Seenland-Klinikums in Hoyerswerda, erfolgte die Übergabe der Krankenhaus-Seelsorge von Diakon Bernhard Matko, der in den Ruhestand geht, an Manuel Henning. Der Seelsorgeamtsleiter des Bistums, Ordinariatsrat Markus Kurzweil segnete ihn für seinen Dienst.

In seiner Predigt sprach Domvikar Kurzweil von „Krankheit als Krise des ganzen Menschen“ Kranke würden mitunter plötzlich, mit der eigenen Endlichkeit und Vergänglichkeit konfrontiert. „Gerade in einer Zeit und Gesellschaft, die sich vor allem über Gesundheit, einer Vorliebe für körperliche Schönheit und Leistungsfähigkeit identifiziert, ist die Krankheit und ist der Tod oft das einzige, was uns erschüttern kann. Dabei spielt es oft auch keine Rolle, ob es dabei um die eigene Krankheit geht oder aber um die Krankheit oder sogar den Tod eines mir lieben Menschen. Die Erfahrung, die wir dabei machen, ist oft eine Wüstenzeit“. Jesus, der Kranken nahe war, sie heilte, hat seinen Jüngern den Umgang mit den Kranken „als zentrale Aufgabe mit auf den Weg gegeben“.

An den scheidenden Krankenhausseelsorger sagte der Domvikar unter anderem: „Du hast mit den Kranken die Dunkelheit dieser Wüstenzeiten gemeinsam ausgehalten und ihnen durch deinen Dienst das Mitgehen Gottes durch diese Tiefzeiten spürbar erfahren lassen. Du warst ansprechbar, hast durch deinen Dienst das Evangelium verkündet und damit Jesus und die Menschen miteinander in Berührung gebracht. Dafür wollen wir dir heute danken und deinem Nachfolger, Herrn Manuel Henning Gottes Segen wünschen für das Bemühen, Jesus mit allen Menschen hier in Berührung zu bringen“.

Es sei wichtig, sich immer wieder auf den Weg zu begeben, zu den Patienten, den Angehörigen, die Beistand durch einen Seelsorger brauchen, aber auch zu Mitarbeitern im Klinikum. Für sie ist es gut zu wissen, dass es da jemanden gibt, der mich als Arzt, als Pfleger oder Schwester auch in meinen Nöten wahrnimmt. Es ist ja kein Geheimnis, dass viele Mitarbeiter in ihrem Dienst an dem Menschen oft bis an ihre Grenzen und auch darüber hinausgehen“, sagte Kurzweil. Dabei sei die „Krankenhausseelsorge keine ,Warte-Seelsorge‘, sondern stets eine ,Geh-hin-Seelsorge‘ – getreu dem Wort Jesu, das bei Matthäus (25,36) steht: „Ich war krank und ihr habt mich besucht“.

Nach dem Gottesdienst wurde Diakon Matko als Klinikseelsorger von der Klinikleitung, Ärzten, Pflegekräften und weiteren Mitarbeitern des Hauses, sowie Vertretern aus Kirche, Politik und Gesellschaft verabschiedet und sein Nachfolger willkommen geheißen. Jörg Scharfenberg, einer der beiden Geschäftsführer des Klinikums, ergriff als erster das Wort: „Dass so viele Menschen gekommen sind, zeigt die Wertschätzung, die Sie, lieber Herr Matko, in diesem Haus genießen. Sie haben hier als Krankenhausseelsorger eine wichtige und nicht wegzudenkende Aufgabe geleistet, die viele Herausforderungen stellt und ich kann mir denken, auch sehr anstrengend ist. Sie haben diese Aufgaben sehr gut gemeistert und unseren Patienten, ihren Angehörigen, aber auch den Mitarbeitern sehr viel Gutes getan. Sie waren in vielen hellen und auch dunklen Stunden anwesend, haben Trost und Hoffnung gespendet. Sie haben aber auch Platz für Trauer geschaffen. Jetzt stehe ich hier und kann nicht anders – als ihnen von Herzen zu danken, im Namen des Teams des Seenland Klinikums. Ich danke Ihnen für Ihr Engagement, ihre Herzenswärme, vor allem für Ihre Menschlichkeit“. Lars Markewitz, der zweite der beiden Geschäftsführer, übergab Diakon Matko einen „Gutschein für ein Wellnesswochenende mit Ehefrau“.

Pfarrer Hanns-Christoph Richter, der evangelische Klinikseelsorger, hatte den Dank an seinen Kollegen in gereimten Versen zum Ausdruck gebracht, die so beginnen: „

„Seelsorge wirkt meist ganz verborgen.

Da kommen Menschen mit ihren Sorgen,

die sie oft keinem anvertrauen,

die Wege – die gar vielen grauen –

doch dann kommt einer, der hat Zeit –

zu hören ist er gern bereit;

so lauscht er, wie sie ihm berichten,

die intimsten Lebens-Geschichten.

Und wenn er gut hat zugehört,

dann weiß er, was die Seele stört…“

Der vollständige Text steht hier.

Bernhard Matko sagt als letzter Redner unter anderem: „Tag für Tag habe ich gespürt, wie not-wendig (ein wenig die seelische Not zu wenden) Klinikseelsorge ist. Dies hat mich in meiner Arbeit bestärkt. In den mehr als vier Jahren meiner Tätigkeit habe ich erleben müssen, wie schnell aus dem Klinikseelsorger Matko ein Patient Matko werden kann, wie im Jahr 2012 geschehen“. Er ist dankbar gegenüber seinem „Schöpfer, den Ärzten und Schwestern die mich wieder so gut hergestellt haben“.

Seinem Nachfolger, Manuel Henning gibt er für seinen Dienst Worte des Heiligen Franz von Assisi auf den Weg:

Beginne mit dem, was notwendig ist, dann tue dein Möglichstes, und plötzlich wirst du      das Unmögliche vollbringen.

 

 

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