6. März 2019

Kein Segen, sondern ein Zeichen: Mit dem Aschekreuz auf den Weg zu Ostern

Am Aschermittwoch beginnt im Kirchenjahr die 40-tägige Fastenzeit bis zu Ostern, dem Fest der Auferstehung des Herrn. Als Symbol für die Vergänglichkeit des Menschen zeichnet der Priester mit den Worten „Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn. Aus diesem Anlass feierte Bischof Wolfgang Ipolt mit den Gläubigen am heutigen Aschermittwoch ein Pontifikalamt in der St. Jakobuskathedrale. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von dem Görlitzer Domchor unter der Leitung von Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Seyda.

In seiner Predigt erinnerte Bischof Wolfgang, dass das Aschekreuz eines der ältesten Rituale der Kirche ist. Damals haben sich die einzelnen Sünder oder Büßer zu ihrer Sünde bekannt und sich öffentlich mit Asche bestäubt. Heute bekennt sich die gesammelte Gemeinde zu ihren Vergehen. „Das Aschekreuz ist kein Segen, sondern es ist ein äußeres Zeichen der Bereitschaft, sich jetzt auf den Weg zu machen, den die ganze Kirche bis zum Osterfest geht“ – so Bischof Wolfgang. Dazu hat Jesus Christus im heutigen Tagesevangelium  für diesen Weg drei konkrete Vorschläge: Fasten – Almosen geben – Gebet. „Oder anders formuliert: Verzicht einüben – die Armen in den Blick nehmen – Gott Raum geben.“

Für Bischof Wolfgang enthält die Bußzeit in diesem Jahr einen besonderen Auftrag: Durch die schrecklichen Vorfälle aber auch durch die Auswirkungen und Folgen des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen und Schutzbefohlenen sei die ganze Kirche schwer verwundet. Wenn die deutschen Bischöfe bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung in der kommenden Woche weiter darüber beraten, bittet Bischof Wolfgang eindringlich um das Gebet für diese Tage. Bischof Wolfgang: „Es ist ein Schaden für unsere Kirche entstanden. Es ist darum heilsam und unbedingt nötig, dass der Weg der Heilung, das Zurückgewinnen von Glaubwürdigkeit, jetzt nicht im Verborgenen gegangen werden kann – oder gar nur von Bischöfen und Priestern allein gemacht werden kann. Die Menschen erwarten sichtbare Zeichen und Veränderungen, die die Fähigkeit der Kirche zur Umkehr beweisen. „

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