2. März 2017

Internationaler Brückepreis 2017 für den ehemaligen Erzbischof von Oppeln Prof. Dr. Alfons Nossol

Wie der Präsident der Gesellschaft zur Verleihung des Internationalen Brückepreises der Europastadt Görlitz/ Zgorzelec, Prof. Dr. Willi Xylander, mitteilt, (veröffentlicht auch in der heutigen Sächsischen Zeitung) erhält der ehemalige Erzbischof von Oppeln Prof. Dr. Alfons Nossol den Internationalen Brückepreis 2017. In der Begründung der Gesellschaft für die Preisverleihung heißt es u. a., Nossol habe „sich Zeit seines Lebens mit Nachdruck und persönlichem Einsatz für einen Brückenschlag zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Nationalität und verschiedenen Glaubens eingesetzt“. Er arbeite „an einer spirituellen Verknüpfung der Religionen, Konfessionen und Nationen im Sinne einer Gemeinschaft des Geistes“.

Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann freut sich „sehr, dass Erzbischof em. Prof. Dr. Alfons Nossol den Brückepreis erhält. Erzbischof Nossol hat in seinem jahrzehntelangen Dienst als Priester und Bischof stets für die Überwindung von Grenzen und negativen Vorurteilen eingesetzt, Brücken zwischen den Völkern gebaut und somit für gegenseitiges Verständnis und ein friedliches Miteinander gewirkt. In besonderer Weise diente dies der deutsch-polnischen Versöhnung, die in dem Brief der polnischen Bischöfe an die deutschen Bischöfe gegen Ende des II. Vatikanischn Konzils 1965 mit den berühmten Worten „Wir gewähren Vergebung, und wir bitten um Vergebung“ maßgeblich gefördert wurde. Dies hatte schon damals eine europäische Dimension und war Vorbild für die weitergehende europäische Einigung, die heute leider wieder in Frage gestellt wird. Erzbischof Nossol hat in unzähligen Vorträgen und Begegnungen diese Entwicklung unterstützt. Seine Kraft empfing er aus dem Glauben an Christus, der gekommen ist, um die Menschen von Schuld und Leid zu erlösen“, sagt der Generalvikar.

Der Internationale Brückepreis wird am Freitag, dem 3. November 2017, im Gerhart-Hauptmann-Theater der Stadt Görlitz vergeben. Die Laudatio hält der langjährige Wissenschaftsminister im Freistaat Sachsen, Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer, der auch viele Jahre Vorsitzender des Zentralrates der Katholiken in Deutschland war. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat seine Teilnahme an der Preisverleihung angekündigt.

Der Internationale Brückepreis der Europastadt Görlitz/Zgorzelec wird seit 1993 vergeben. Frühere Preisträger waren die Herausgeberin der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ Marion Gräfin Dönhoff, der ehemalige polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sowie – im vergangenen Jahr – der Historiker und Publizist Timothy Garton Ash.

Zur Begründung schreibt Prof. Dr. Willi Xylander, Präsident der Gesellschaft zur Verleihung des Internationalen Brückepreises 2017:

Erzbischof em. Prof. Dr. Alfons Nossol hat sich Zeit seines Lebens mit Nachdruck und persönlichem Einsatz für einen Brückenschlag zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Nationalität und verschiedenen Glaubens eingesetzt. Dabei gelang es ihm zwischen Deutschen und Polen eine besondere Verbindung aufzubauen. Nossols Wurzeln in Schlesien, einer Region in Europa, in der seit vielen Jahrhunderten Menschen unterschiedlicher Kulturen, Ethnien und Sprachen aufeinandertreffen, bildeten dafür eine besondere Basis.

Alfons Nossol wirkte stets regional und international. Als Bischof seiner Diözese mit einer Million Katholiken war er ein Seelsorger, dem es gelang, Verständigung und Aussöhnung zwischen der polnischen Mehrheit und der deutschen Minderheit zu initiieren – auch gegen teils massive Widerstände und Anfeindungen. Bereits 1989 hielt Nossol einen Gottesdienst in deutscher Sprache auf dem Annaberg ab, einem wichtigen Wallfahrtsort der Schlesier, an dem über 3.000 Gläubige teilnahmen. In diese Phase fallen seine erfolgreichen Bemühungen für das deutsch-polnische Abkommen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit, das vor 25 Jahren unterzeichnet wurde. Durch sein Wirken in der akademischen Lehre (für katholische wie protestantische Fakultäten) in Polen, Deutschland und vielen anderen Ländern Europas, gelang ihm auch hier ein Brückenschlag.

Die Versöhnung der verschiedenen christlichen Konfessionen ist Alfons Nossol ein besonderes Anliegen, dem er als Mitglied des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen in zwei internationalen Dialogkommissionen mit der orthodoxen Kirche und den Lutheranern, als Mitglied des ständigen Rates der polnischen Bischofskonferenz sowie als Vorsitzender ihrer Ökumene-Kommission nachkam. So arbeitet Erzbischof Nossol an einer spirituellen Verknüpfung der Religionen, Konfessionen und Nationen im Sinne einer „Gemeinschaft des Geistes“ im Bemühen, den Aufbau einer „Zivilisation der Liebe“ in der Welt zu befördern.

Erzbischof em. Alfons Nossol ist eine Persönlichkeit, die mit der Authentizität ihres eigenen Lebens und ihrem unbeirrbaren Eintreten für Verständigung und Versöhnung der Völker Europas auch den kommenden Generationen Vorbild, Ermutigung und Perspektive sein will und kann. Er ist einer der großen Brückenbauer in Europa.

Brückepreis.de

Auf ein Buch (Foto oben) von Erzbischof Alfons Nossol unter dem Titel: „Freude an Versöhnung – Deutsch-polnische Brückenschläge“sei an dieser Stelle hingewiesen:

„Der kürzeste Weg des Menschen zu Got ist der andere Mensch“, lautet ein bekannter Satz von Papst Johannes Paul II. Diese „kleine“ Versöhnung – von Mensch zu Mensch – war und ist für Alfons Nossol das Fundament für die „große“ Versöhnung zwischen Kulturen und Völkern. Diesen Weg mit dem ehemaligen Erzbischof Nossol zu gegen, können Leser dieses Buches: ISBN 978 – 3 – 8306 – 7640 – 9, Das Buch ist auch bei vivat erhältlich, Preis: 14.95 Euro

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