Die Innensanierung der Görlitzer Kathedrale St. Jakobus hat begonnen – dabei müssen Kriegsschäden beseitigt werden, Technik und Raumfassung werden erneuert.
Von Ordinariatsrat Thomas Backhaus, Leiter der Bauabteilung des Bischöflichen Ordinariates Görlitz
„Das sieht doch noch gut aus, da braucht man doch noch nichts zu machen.“ Dies konnte man von manchen Kirchgängern hören, als bekannt wurde, dass die Görlitzer Kathedrale
St. Jakobus in den nächsten Jahren eine Innensanierung erfahren soll. Jene, die den Sparsamkeitsgedanken der Diaspora im Blick hatten, konnten es nicht wissen: Durch Artilleriebeschuss am 6./7. Mai 1945 wurde die Kirche stark zerstört. Die Kriegsschäden sind heute noch im Turmgeschoss auf der Emporen-Ebene sowie in den Gewölben und über den spitzbogigen Fenstern für die Fachleute sichtbar. So ist es nicht verwunderlich, dass die Beseitigung der Kriegsschäden mittels Risse-Sanierung und Verpressung sowie Putzergänzung und Putzerneuerung im Gewölbe und Wandbereich an erster Stelle stehen.
Nachdem in den vergangenen Jahren die Sanierung des Westgiebels (2004/2005) sowie die äußere Instandsetzung und Sanierung der Kathedrale St. Jakobus (2012 – 2015) erfolgten, soll nunmehr die innere Instandsetzung und Sanierung durchgeführt werden. Eine letzte umfassende innere Instandsetzung fand 1980 – 1982 statt. Sie wurde mit der Konsekration des neuen Altares am 16. Oktober 1982 durch Bischof Bernhard Huhn abgeschlossen.
Seit 2016 laufen nun die Vorbereitungen und Planungen für die Innensanierung. So wurde eine Rekonstruktion der historischen Farbfassung der St. Hedwigs-Kapelle und einer Gewölbekappe im Chorbereich vorab mit Restauratoren realisiert.
Die Ausmalung der gesamten Bischofskirche verbindet zukünftig die Restaurierung der historischen Fassung im Chorraum und Seitenkapellen mit einer ergänzenden Adaption und Neuschöpfung der übrigen Wand- und Gewölbeflächen. Die Bauherrschaft – Bischof, Domkapitel und Pfarrgemeinde als Eigentümer der Kathedrale – hatten sich im Vorfeld für eine solche Raumfassung entschieden.
Weiterhin sind nach 40 Jahren Nutzung eine neue Elektroinstallation sowie eine moderne Beschallungsanlage für die Kathedrale und aller Nebenräume erforderlich. Die neue Beleuchtung für das Kirchenschiff wurde unter Berücksichtigung der architektonischen Gegebenheiten und der spezifischen Anforderungen an einen Sakralraum geplant. Mit der Reinigung, Restaurierung und Instandsetzung sowie der Ergänzung des Hochaltares mit den wahrscheinlich in den 50er Jahren zurückgebauten Bekrönungen, Kreuzblumen und Engeln wird der neogotische Altar aus französischen Kalkstein zukünftig wieder in alter Schönheit erstrahlen.
Für die Gesamtbaumaßnahme der inneren Instandsetzung und Sanierung der Kathedrale St. Jakobus sind Kosten in Höhe von 3.720.000 Euro veranschlagt, wobei ein Großteil durch das Bistum Görlitz zu tragen ist. Der Bischöfliche Beauftragte für die Sanierung der Kathedrale, Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann, bittet daher um das begleitende Gebet und um Spenden für dieses für uns so wichtige Bauvorhaben.
Überweisung bitte an: Bistum Görlitz
IBAN DE28 7509 0300 1008 2402 21
BIC GENODEF1MO5
Verwendungszweck: Spende Innensanierung Kathedrale
Die Fotos, seit Baubeginn am 10. Februar 2020 angefertigt von Thomas Backhaus, zeigen:
Beginn Einrüstarbeiten vor Orgelempore
verschmutzte nördliche Innenwand nach Abnahme Kreuzweg
freigelegte Beichtraumnische mit Feuchteschäden
Zwischenlagerung Beichtstuhl mit Holzwurmbefall
Fertigstellung Schutzwand vor Orgelempore
Fertigstellung Schutzwand vor Orgelempore
fertiggestellte Schutzwand vor Hedwigskapelle
Einrüstung des Chores vor Orgelempore
Begehung mit Gerüstbaufirma
Einrüsten südl. Querhaus Marienkapelle
fertiggestellte Schutzwand
Gerüst nördliches Querhaus fertiggestellt
Weiterrüsten im Hauptschiff und Seitenschiffen
Schlußstein Seitenkapelle mit Putzschäden in den Kappen
Weiterrüsten im Hauptschiff und Seitenschiffen
Sperrputz in Beichtraumnischen
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