8. September 2008

Ich will hören, was Gott redet

      Rund 2.000 Gläubige aus dem gesamten Bistum Görlitz sind am 7. September zur Bistumswallfahrt nach Neuzelle gekommen. Am Morgen des Wallfahrtssonntages, kurz nach 5 Uhr wurde der Neuzeller Pfarrer Ansgar Florian wach – es schüttete schon die ganze Nacht aus den Wolken wie aus Eimern auf das Gelände, auf welchem sich einige Stunden später Stände von Vereinen und Verbänden den Wallfahrer präsentieren sollten. „Ich will hören, was Gott redet“, dachte Pfarrer Florian voll Vertrauen auf Gottes Fügung. Dieses Vertrauen und die Gebete aus allen Teilen der Diözese wurden bis zum totalen Sonnenschein hin, erhört. Die Kirche war zum Wallfahrtsgottesdienst bis fast zum letzten Stehplatz, bis hinauf auf die Orgelempore gefüllt. Von dort erklang in diesem Jahr ein neuer Chor. Unter der Leitung von Annette Okoniewski sang der Ökumenische Chor aus Großräschen und Klettwitz, u. a. das Lied des verstorbenen Bischofs Bernhard Huhn: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde. ER ist das Licht….“. In seiner Predigt wollte Bischof Dr. Konrad Zdarsa keine neuen Feindbilder schaffen, bezüglich der Zöllner und Sünder, „die in die eigene Tasche wirtschaften und sich dadurch von den Mitmenschen isolieren. Der Bischof machte Mut „den Bruder zurück zu gewinnen. Die „Kraft dazu kann nur aus der Gemeinde kommen. Dazu müssen wir betend nach Gottes Willen fragen. Wir brauchen die Kraft aus Gott, seine Barmherzigkeit.“ Vor dem Schlusssegen präsentierten die Kinder, was sie im Kindergottesdienst – der Kinderkirche geschaffen haben. Das Neuzeller Wallfahrtslied ließ am Schluss der heiligen Messe „die stummen Steine beten“. Es wurde in diesem Jahr 60 Jahre alt und ist weiterhin aktuell. „Maria, Mutter, Friedenshort, wir kommen in bedrängten Tagen.“ An den vielen ungezählten Kerzen vor der Mutter Gottes Statue konnte man erahnen, welche Bedrängnisse in diesen Tagen die Wallfahrer der Mutter Jesu, die gehört hat, was Gott redet, vor- und angetragen haben. Eine bunte Palette an Angeboten gab es in der Mittagszeit. Vom Orgelkonzert mit Kirchenmusikdirektor Thomas Seyda über eine Bibelarbeit zum Psalm 85 mit Dr. theol. Uwe Weise bis zu einer „Hörprobe zu Gotteslobliedern einmal anders“, für jeden Geschmack war etwas dabei. Das galt auch für die verschiedenen Essenangebote, an deren Stände sich mitunter lange Schlangen bildeten. Das war kein Wunder, denn auf „annähernd 2000 Wallfahrer“ schätzte Pfarrer Florian die Zahl der Gäste. Neben den Informationsständen einzelner Vereine und Verbände unserer Diözese war der Tag des Herrn in diesem Jahr mit einem besonderen Angebot gekommen. Jeder der wollte, konnte eine Audienz bei Papst Benedikt XVI. erhalten und sich mit ihm auch gleich fotografieren lassen. Dieses Angebot nutzte auch Familie Ehme aus der Görlitzer Gemeinde St. Johannes und Franziskus. Sabine und Christoph Ehme waren gleich nach der Wende in Rom bei Johannes Paul II. und darum wollten sie sich es sich auch jetzt nicht nehmen lassen, mit Papst Benedikt zusammen zu treffen. Dazu brachten sie ihre Söhne Tobias (17) und Johannes (15) mit. Sabine Ehme, die aus Luckau stammt, „fände es noch besser, wenn der Papst tatsächlich in unsere Diözese kommen würde“. Aber auch ohne den Papst, sie kommt immer wieder gern zur Bistumswallfahrt, denn „die Gemeinschaft mit anderen Glaubenden, Priestern und dem Bischof tut mir für meine Seele gut.“ Die Nachfrage nach den Audienzen ließ schlagartig nach, als die „Männer mit den weißen Westen“ auf dem alten Friedhof die fast einstündige Wallfahrtsstunde, mit ihrem musikalisches Kabarett begannen. Darin kamen auch witzige Texte vor, z. B. über den Nachfolger von Papst Benedikt, „Papst Müller in Rom“. Das souveräne Trio: Thomas Kurze, Michael Doll und Thomas Schirmer aus der Christusgemeinde Cottbus brachte in ihrem Programm aber auch die leiseren, die nachdenklich stimmenden Töne zum Klingen: „Im festen Vertrauen kann ich darauf bauen, Weg und Ziel ist Gott.“ Das letzte Ziel dieses erlebnisreichen Wallfahrtstages war noch einmal die Stiftskirche, war die Dank-Andacht. Der gastgebende Pfarrer, Ansgar Florian, fasste die Bilanz des Tages froh und dankbar in einen Satz: „ Es war alles sehr ausgewogen.“   weitere Bilder    

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