13. Januar 2019

Goldener Kelch zum Silbernen Jubiläum – Neujahrsempfang von Bischof Ipolt

Am vergangenen Samstagvormittag, den 12. Januar 2019, lud Bischof Wolfgang Ipolt zu seinem traditionellen Neujahrsempfang ein.

Generalvikar und Dompropst Dr. Alfred Hoffmann begrüßte die fast 70 Gäste und moderierte die Veranstaltung. Er sagte: „In diesem Jahr wird unser Bistum Görlitz 25 Jahre alt – ein Grund zum dankbaren Rückblick und Ausschau auf Perspektiven für die Zukunft. Er sagte: „Die historischen Wurzeln unseres heutigen Bistums Görlitz liegen im Erzbistum Breslau, dessen Teil wir lange Zeit waren. Das Kapitelkreuz des Domkapitels zum Heiligen Jakobus Görlitz trägt den Kopf des Heiligen Johannes des Täufers, des Patrons der Kathedrale in Breslau. So weisen wir auf die gemeinsamen geistlichen Wurzeln hin – das Bekenntnis unseres Glaubens in der Einheit der Kirche. Mit besonderer Freude und Dankbarkeit darf ich Seine Exzellenz Erzbischof Dr. Józef Kupny aus Breslau begrüßen.“ Der Erzbischof ließ sich während seines Grußwortes einen dunkelblauen Koffer reichen, aus dem er einen Kelch nahm. Es ist die originalgetreue Nachbildung des neugotischen Kelches aus der Kathedrale in Breslau, den der Erzbischof bei einem Goldschmied in Krakau hat anfertigen lassen – und den er Bischof Ipolt überreichte. Auf dem Boden des Gefäßes ist eingraviert: „Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums der Bistumsgründung der Diözese Görlitz – Anno Domini 2019 – Józef Kupny – Erzbischof von Breslau“. Hier die Ansprache des Erzbischofs.

Generalvikar Hoffmann begrüßte als Nächsten den neuernannten Dekan aus Zgorzelec, Pfarrer Jan Kułyna aus der Pfarrei Heilige Hedwig in Zgorzelec. Der Generalvikar sagte: „Vor 27 Jahren wurde das Bistum Liegnitz gegründet, das unser jetziger direkter Nachbar auf der polnischen Seite ist. In besonderer Weise leben wir diese Verbundenheit in täglich konkreter Weise in unserer Europastadt Görlitz-Zgorzelec.  Hier die Ansprache des Dekans.

Ebenso zum ersten Mal bei Neujahrsempfängen des Bischofs dabei ist Generalsuperintendentin Theresa Rinecker aus dem Sprengel Görlitz der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Hier  ihr Grußwort im Wortlaut. Als weitere Vertreter der Ökumene war der Superintendenten des Kirchenkreises Niederlausitz Thomas Köhler sowie als Vertreter des Superintendenten des Kirchenkreises Schlesische Oberlausitz Pfarrer Ulrich Wollstadt anwesend.

In diesem Jahr sind Wahlen für das Europaparlament, die Landtage im Freistaat Sachsen sowie im Land Brandenburg,  als auch der Oberbürgermeister und der Stadtrat in Görlitz.  „Gemeinsam ist all denen, die bereits ein politisches Mandat übernommen haben, als auch denen, die sich für ein neues Amt bewerben, die Verantwortung für das Miteinander zum Wohl der Menschen vor Ort und in ganz Europa als Beitrag zur Stärkung des leider zunehmend gefährdeten Friedens an vielen Orten dieser Welt. Sie als Politiker dürfen sich der tätigen Solidarität und des Gebetes der Kirche sicher sein“, mit diesen Worten begrüßte der Dompropst die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Land Brandenburg, Frau Dr. Martina Münch – (hier ihr Grußwort) – die Mitglieder des Sächsischen Landtags Lothar Bienst, Franziska Schubert, Oktavian Ursu, den Landrat des Kreises Görlitz Bernd Lange und den Oberbürgermeister der Stadt Görlitz Siegfried Deinege, der als OB sein letztes Grußwort sprach, das hier im Wortlaut zu lesen ist, sowie Stadträte verschiedener Fraktionen. Landrat Lange bereitet seit Jahren Grußworte nicht mehr vor: „Ich vertraue auf mein Herz und auf den lieben Gott, der mir bestimmt einige Worte auf die Zunge legt“. Dem Bistum wünscht er ein Jahr, „das ganz unter dem Segen Gottes steht“. Der Landrat gratuliert zum 25-jährigen Bestehen des Bistums und dankt, denn „ohne das Bistum Görlitz würden wir manche Aufgabe, die uns die Gesellschaft stellt, nicht erfüllen können“, sagte er.

Zum letzten Mal beim Neujahrsempfang des Bischofs als Leiterin des Katholischen Büros Berlin-Brandenburg dabei, ist Dr. Martina Köppen. Sie hat sich für die Förderung von vertrauensvollen Beziehungen und konstruktiven Verhandlungen zwischen Staat und Kirche über viele Jahre in Brandenburg eingesetzt.

Geistliche Orden und Gemeinschaften weisen „exemplarisch auf das Wesen des Christseins hin, dass die Einheit von Beten und Arbeiten, ora et labora zum Segen für den Einzelnen und die Gemeinschaft wird. Am 2. September 2018 wurde nach gründlicher Vorbereitung, Gebeten sowie innerem und äußerem Ringen das Priorat der Zisterzienser in Neuzelle glücklich gegründet“, sagte der Generalvikar und begrüße mit besonderer Freude den Prior, Pater Simeon. Ebenso herzlich begrüßte er, für das Franziskanerkloster in Görlitz, den Guardian Pater Lazarus, für die Kongregation vom Heiligen Karl Borromäus, Oberin Schwester Jutta, für die Schwesterngemeinschaft der Franziskanerinnen von Sießen mit Sitz in Cottbus, Schwester Gabriele, für das Säkularinstitut Ancillae die Regionalleiterin, Frau Aniela Lichy.

Die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis feiert in diesem Jahr ihr 100–jähriges segensreiches Wirken im Sinne der Seligen Hildegard Burjan. 20 Jahre gibt es in Görlitz eine Niederlassung. Schwester Martina Theiner vertrat die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis.

„Innere Sicherheit ist ein aktuelles und zugleich hoch emotionales Thema. Alle, die dafür Verantwortung übernehmen, müssen so manche Stresssituation bestehen und brauchen solide ethische Bildung. Kirche bietet hier Unterstützung an“, sagte der Dompropst, als er für die Polizeiseelsorge den sächsischen Landespolizeidekan Peter Paul Gregor begrüßt.

„Sozial braucht digital“, so lautet das neue Motto der Jahreskampagne des Deutschen Caritasverbandes im Jahr 2019. „Die Caritas will für die Menschen in der analogen und der digitalen Welt da sein. Ein spannendes Unterfangen“, mit diesen Worten begrüßte Dr. Hoffmann den Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Mones, und die Leiterin der Caritas-Regionalstelle Görlitz, Ursula Wilkowski.

„Zu den Schwachen der Gesellschaft gehören insbesondere die Kranken und die Sterbenden. Hier engagieren sich viele soziale Dienste. Gute Pflege und Nähe zum Patienten sind wichtig. Alle sollten hier zusammenarbeiten und Eigeninteressen zugunsten der Menschen, die Hilfe brauchen, zurückstellen“, sagte Generalvikar Hoffmann und begrüßte Vertreter des Malteserkrankenhauses St. Carolus, des Klinikums des Malteserhilfsdienstes.

„Schutz und Förderung von Ehe- und Familie sind ein besonderes Anliegen der Kirche. Der Familien-Lastenausgleich ist ein bleibend aktuell nicht genügend gelöstes Problem. Die Anliegen der Familien bringt der Familienbund der Katholiken in den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz ein“, sagte Dr. Hoffmann, als er den Vorsitzenden des katholischen Familienbundes, Diakon Michael Hannich, begrüßt. „Familien, Eltern, Kinder und Jugendliche brauchen Perspektiven. Gute Bildung auf allen Ebenen ist ein wesentliches Kriterium dafür, um sich für eine Region zu entscheiden. Dazu tragen unsere Bildungseinrichtungen bei, mit diesen Worten begrüßte der Generalvikar den Rektor der Fachhochschule Zittau-Görlitz, Prof. Dr. phil. Friedrich Albrecht, sowie die Leitungen der katholischen Bildungshäuser im Bistum, Ivonne Büttner für die Jugendbildungsstätte Don Bosco in Neuhausen sowie Frank Seibel, den Leiter des St. Wenzeslaus-Stift in Jauernick.

Ein Jahr vor Bestehen des Bistums Görlitz wurde der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Görlitz gegründet. Hartmut Schirmer sowie die Mitglieder des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) Sonja Rehor und Dr. Rainer Nomine waren zum Empfang gekommen. „Der Diözesanrat repräsentiert die engagierten Christen in den Gremien der Pfarreien, Vereine und zahlreichen aktiven Gruppen und begleitet kritisch-kreativ die Entwicklung in Gesellschaft und Kirche“, sagte der Geistliche Beirat des Diözesanrates, Alfred Hoffmann, der danach der Rede des Vorsitzenden, Hartmut Schirmer lauschte.

25 Jahre Bistum Görlitz (1994-2019) – „Herr, zeige uns deine Wege!“  (Jahresthema 2019) 

Zu diesem Thema begann Bischof Wolfgang Ipolt seine Neujahrsansprache mit folgenden Sätzen: „Der Neujahrsempfang des Görlitzer Bischofs ist immer eine Gelegenheit, vor allem für diejenigen, die nicht zu unserer Kirche gehören, zu erfahren, was uns als katholische Ortskirche in unserer Region – von Görlitz bis Eisenhüttenstadt, von Sachsen bis in den Spreewald und an die Oder – beschäftigt und worauf wir im kommenden Jahr zusteuern.   Für mich ist es zugleich die Gelegenheit einmal davon zu sprechen und manches zu erklären oder ein wenig das zu deuten, was sonst vielleicht oberflächlich eine bloße Nachricht wäre. Wir leben miteinander in diesem Land, jeder an seinem Platz und mit seiner Verantwortung. Darum lade ich zu diesem Empfang in jedem Jahr Menschen ein, die mit uns als Kirche immer wieder Berührungspunkte haben, um so einmal im Jahr auch eine ausdrückliche Begegnungsmöglichkeit zu schaffen – nicht nur mit mir, sondern auch für Sie  untereinander“, so Bischof Ipolt. Hier ist die Neujahrsansprache im Wortlaut.

Der Kinder- & Jugendchor der Kathedrale St. Jakobus, unter der bewährten Leitung von Diözesankirchenmusikdirektor und Domkantor Thomas Seyda führte musikalisch durch das Programm des Neujahrsempfanges. Langanhaltender Beifall zeigte, dass die Lieder auf Deutsch und in der Weltsprache Englisch, bei den Gästen gut angekommen sind.

 

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