30. März 2009

Gefahr auf dem Kirchturm

      Beim Küstertag in Reichenbach spielte Arbeitsschutz eine große Rolle     Reichenbach (eco). Alte Türme, alte Leitern. Kirchtürme werden nur selten begangen und sind dann mitunter ein Sicherheitsrisiko. Das sieht Michael Gürlach so. Der 60-Jährige ist nicht nur Glockensachverständiger des Bistums Görlitz, sondern auch für Arbeitsschutz und Unfallverhütung in der Diözese zuständig.52 Küster waren am 28. März nach Reichenbach gekommen, um nicht nur etwas über Glocken zu hören, sondern auch, um sich über Arbeitsschutz und -sicherheit zu informieren. Und um die Sicherheit steht es auf den Türmen und über den Gewölben der Kirchen im Bistum nicht immer zum Besten. „Da wird schon mal altes Baumaterial auf den Türmen gelagert, weil man es ja vielleicht nochmal braucht. Oder alte Möbel“, erzählt Gürlach vor den Küstern und wird eindeutig: „Das gehört da nicht hin!“Die Unfallgefahr sei viel zu groß sagt Gürlach, als dass man den Turm oder das Kirchendach als Lagerraum benutzen dürfe. Auch seien die Decken für eine solche Belastung oft gar nicht ausgelegt. Und im Falle eines Feuers werde die Brandlast unnötig erhöht. Auch das sei eine Gefahr, die nicht zu unterschätzen ist, warnt der Sicherheitsexperte.Die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Küster haben aber noch viel mehr zu beachten: Treppengeländer müssen sicher sein, Leitern müssen unbeschädigt sein und sicher stehen, Sanitätskästen vorhanden sein, Dachöffnungen müssen so verschlossen sein, dass Tauben nicht unters Kirchendach schlüfen können, denn Taubendreck macht krank.Und wenn doch mal was passiert? Gürlach beruhigt: „Jeder der rund 1 800 Ehrenamtlichen im Bistum ist gesetzlich unfallversichert“. 2,73 Euro zahlt die Diözese für jeden Versicherten an die Berufsgenossenschaft. Die haftet dann für körperliche Schäden und übernimmt die Behandlungskosten auch bei kuriosen Betriebsunfällen, wie dem eines Organisten: Dem Mann an der Orgel waren ein paar Notenblätter herunter gefallen. Nach denen bückte er sich und hatte so seinen Kopf kurz über dem Spieltisch. In diesem Augenblick klappt der Deckel des Spieltischs zu und fällt dem Organisten auf dem Kopf. Der trägt eine blutende Kopfplatzwunde davon, die genäht werden musste. Die Behandlungskosten hat die Versicherung übernommen.

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