30. November 2018

Erster „Tag der Dienstgemeinschaft“ fand in Cottbus statt

„Der erste Tag der Dienstgemein­schaft ist eine Idee, die aus der Mitarbeitervertretung kommt. Unser Bischof hat diesen Gedan­ken sehr gerne aufgenommen – und nun dazu eingeladen“, sagt Michael Schwarz, der die diözesane Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretung im Vorstand vertritt, am 22. Novem­ber, kurz vor Mittag, im St. Jo­hannes-Haus in Cottbus.

Erstmals lud Bischof Wolfgang Ipolt zu einem solchen Tag ein, der vor allem dazu diente, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Schwerpunkte und Ziele zu definieren. Das taten die etwa 60 Teilnehmer dieses Tages nach dem Impulsreferat von Axel Bohmeyer, Professor für Erzie­hungswissenschaft an der katho­lischen Hochschule für Sozialwe­sen in Berlin. Das Referat stand unter dem Thema „Bedeutung der Dienstge­meinschaft für die katholischen Einrichtungen“. Bohmeyer ging auf das kirchliche Arbeits- und Selbstbestimmungsrecht sowie die glaubensbezogenen Loya­litätserwartungen der Kirchen ein, bevor er sich dem Begriff der Dienstgemeinschaft zuwand­te. Diese liege den Dienst- und Arbeitsverhältnissen der Kirchen als Leitbild zu Grunde. Die Dienst­gemeinschaft könne als Struktur­prinzip des kirchlichen Arbeits­rechts gelten. Dazu zitierte der Professor aus der Grundordnung des kirchlichen Dienstes: „Alle in einer Einrichtung der katho­lischen Kirche Tätigen tragen durch ihre Arbeit ohne Rücksicht auf die arbeitsrechtliche Stellung gemeinsam dazu bei, dass die Einrichtung ihren Teil am Sen­dungsauftrag der Kirche erfüllen kann.“

Danach beschäftigen sich fünf Räumen des Hauses fünf Ge­sprächsgruppen im „World Café“ mit den fünf folgenden Fragen. Sie bezogen sich auf die Grundordnung des kirch­lichen Dienstes, die von einem partnerschaftlichen Miteinander von Dienstgebern und Mitarbei­tervertretung ausgeht. Mit einer Glocke läutete Michael Schwarz jeweils das Ende der Gesprächszeit einer Gruppe in einem Raum ein und die jeweilige Gruppe zog in den nächsten Raum, sodass am Ende alle Teilnehmer die Möglichkeit hatten, sich mit allen Fragen zu beschäftigen. Die Antworten wurden auf Plakate geschrieben und nach dem Mittag präsentiert.

1. Die Grundordnung des kirchlichen Dienstes geht von einem partnerschaftlichen Miteinander von Dienstgeber und Mitarbeitervertretung aus. Wie wird das in Ihrer Einrichtung umge­setzt?

Positiv wird vermerkt:

Regelmäßige Gespräche zur Lösungsfindung

Feste Tagesordnung/Strukturen

Themen beider Seiten

Aufklärung und Transparenz

Besinnungstag für Mitarbeiter

Bemängelt wird:

Mangelnde Kommunikation

Keine Augenhöre

Keine Transparenz

MAV-Arbeit ernst nehmen

2. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Wie gelingt die Balance zwischen dem Sendungsauftrag und der eigenen Leistungsmög­lichkeit?

Hohe Erwartungshaltung

Hohe Belastung und geringe Ressourcen

Sendungsauftrag braucht Zeit und lässt sich nur im Blick auf die eigene Leitungsmöglichkeit erfüllen

Motivation

Mitarbeiterpflege

3. Wie kann eine gute Dienstgemeinschaft gelingen, auch bei unterschiedlichen Mei­nungen und begrenzten finanzi­ellen Mitteln?

Probleme offen und sachlich benennen

Zeitlicher Rahmen für Lösungen

Klare Information über finanzielle Mittel

Regelmäßige Gespräche mit Dienstgeber

Informationspflicht des Arbeitgebers

Arbeiten auf Augenhöhe – gemeinsam Dinge erarbeiten und bearbeiten

Gesprächskultur auch ohne Problem > Gespräche (Vertrauen)

Notwendige Mittel müssen in Haushalt eingestellt werden

Personeller Ausgleich während Schulungen der MAV

Verständnis für die Sicht des jeweils Anderen

4. Was macht uns als katholische Einrichtung beson­ders?

Offene Trägerschaft, nicht an den Rand gedrückt als konfessionsloser Mitarbeiter. Glaube wird erlebbar, aber nicht übergestülpt

Christliches Menschenbild

Transparenz – offener Umgang miteinander

Werte – Wertschätzung (Mitarbeiter – Klienten – Patienten)

Religiöser Impuls

Wenige Räume – als katholisch wahrgenommen zu werden

Im Gespräch bleiben – gegenseitiges Verständnis und Respekt

Als Zeichen des Glaubens Kreuz im Zimmer

5. Wie gelingt es, Mitarbei­ter an das eigene Unternehmen zu binden und die Motivation aufrecht zu erhalten?

Interesse am Mitarbeiter, durch Dienstgeber

Transparenz

Besondere oder individuelle Zuwendungen für Mitarbeiter

Anerkennung der Arbeit

Regelmäßigkeit in Dienstplanung

Dem göttlichen Auftrag gerecht werden

Miteinander sprechen

Guter, liebevoller Umgangston

Im Tarifsystem bleiben

Pausenraum einrichten

Pausengestaltung mitbestimmen

Nach der Präsentation der Ergebnisse, zu den vorgenannten Antworten, in Stichpunkten, hielt Bischof Wolf­gang Ipolt ein Referat zum „Bi­belwort Jesu vom Salz und Licht (Mt 5,13-16) – Quelle und Maß­stab für eine Einrichtung in katho­lischer Trägerschaft“, hier im Wortlaut.

Einig waren sich die Anwesenden am Ende dieses ersten Tages der Dienstgemeinschaft, dass es wei­tere solche Tage geben soll.

Hier ist der Beitrag dazu im TAG DES HERRN,  der in der aktuellen Ausgabe 48 zum 2. Dezember 2018 steht.

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