Katholische und evangelische Christen haben am 11. März in der Cottbuser Oberkirche St. Nikolai einen ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst gefeiert. Eingeladen dazu hatten das Bistum Görlitz und der Sprengel Görlitz der Evangelischen Kirchen Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die beiden großen Kirchen in Deutschland hatten anlässlich des Reformationsgedenkens in diesem Jahr solche Gottesdiensten unter dem Motto „Erinnerung heilen – Jesus Christus bezeugen“ angeregt. Der entsprechende deutschlandweite Gottesdienst in Hildesheim mit Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland fand nahezu zeitgleich statt.
Bischof Wolfgang Ipolt und Generalsuperintendent Martin Herche riefen die Christen in einer Dialogpredigt dazu auf, gemeinsam in die Gesellschaft hinein zu wirken. Jedoch dürften die Verletzungen, die sich die Kirchen in der Vergangenheit gegenseitig zugefügt hätten, nicht vorschnell verdeckt werden, betonte Bischof Ipolt. „Sie können schneller heilen, wenn sie offengelegt werden.“ Die Christen seien von Kontrahenten zu Verbündeten geworden, unterstrich Generalsuperintendent Herche. Er dankte insbesondere auch den konfessionsverbindenden Ehepaare, die durch ihr Glaubenszeugnis einen großen Dienst auf dem Weg zur Einheit der Kirchen leisten. Zwei dieser Ehepaare gestalteten den Gottesdienst mit.
Als Zeichen für die Verwundungen, die Christen verschiedener Konfessionen sich zugefügt haben, wurden von den Gottesdienstteilnehmern kleine Steine zum Altar gebracht. Nachdem diese dort niedergelegt waren, erhielt jeder eine Osterglocke als Zeichen der Hoffnung mit Blick auf die Einheit der Christen.
Text und Fotos: Matthias Holluba, Chefredakteur TAG DES HERRN, Leipzig
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