17. November 2015

Ehemaliger Apostolischer Visitator Winfried König ist tot – Prälat Peter C. Birkner erinnert sich

„Die Welt mit ihrem Gram und Glücke will ich, ein Pilger, froh bereit betreten nur wie eine Brücke zu Dir, Herr, über’n Strom der Zeit“.

Dieser Vers von Joseph von Eichendorff steht über der Traueranzeige des Apostolischen Protonotars Winfried König, der am 10. November, im 83. Lebensjahr, in Münster gestorben ist. Bei seiner Beisetzung am heutigen Dienstag sind Prälat Peter C. Birkner und weitere Mitglieder des Görlitzer Domkapitels in der westfälischen Bischofsstadt.

Winfried König war der ehemalige Apostolische Visitator für die Priester und Gläubigen aus dem Erzbistum Breslau in der Bundesrepublik Deutschland. „Kennengelernt habe ich Winfried König zu Zeiten der Wende, als klar war, dass die Grenzen offen sind“, sagt Prälat Birkner, der damals Generalvikar und Dompropst in der Apostolischen Administratur Görliz war. Wie überall musste auch zwischen Münster und Görlitz vieles neu geregelt und geordnet werden. So ging es beispielsweise „um die Frage, ob der Apostolische Visitator sein Amt, das er ja für die inzwischen bis an die Neiße reichende Bundesrepublik hatte, auch in der Apostolischen Adminstratur Görlitz ausüben soll; denn die Gläubigen im Görlitzer Bereich waren ja in der Heimatdiözese geblieben, waren also seelsorglich keine Vertriebenen“, erinnert sich Prälat Birkner.

„Vereinbart wurde, dass der Visitator jederzeit willkommen ist und sich als ehemaliger Priester des Erzbistums Breslau verstehen darf, dass er aber die Ausübung seines Amtes im Amt des Görlitzer Bischofs integriert sieht“. Ebenso „verlangten mit der Einheit Deutschlands auch andere Fragen und Probeme eine einvernehmliche Lösung. Mit Visitator König konnten Dinge geklärt werden, die bis dahin in der Schwebe waren“, sagt Prälat Birkner. So einigte man sich beispielsweise über den Verbleib von Archimmaterial, das bisher in den westlichen Bundesländern lag, „eindeutig aber nach Görlitz gehörte. Das erkannte der Visitator selbstverständlich an“. Und: „Der ehemalige Visitator war uns sehr verbunden und zugetan. Er hat alles ihm Mögliche getan, um aus der Apostolischen Administratur Görlitz ein Bistum werden zu lassen. Bei der Erhebung zum Bistum war WinfriedKönig keinesfalls unbeteiligt. Kein Wunder, dass Bischof Rudolf Müller ihn 1997 zum Ehrendomherrn im St. Jakobuskapitel ernannt hat. Winfried König war ein sehr sympathischer, ruhiger, aber dennoch engagierter Mensch, ein Brückenbauer, der wusste, was zu tun ist. Wir sind als Mitbrüder sehr gut miteinander ausgekommen. Möge Gott ihn reichlich belohnen“, sagt Prälat Peter C. Birkner.

Das Foto von Prälat Winfried König ist von Johannes Loy

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