Wo Glaube lebendig gelebt wird
Der Bonifatiusrat des Bonifatiuswerkes reist ins Bistum Oslo und erlebt eine Diaspora-Kirche, die bewegt
Weniger als 3 Prozent der Gesamtbevölkerung in Norwegen ist katholisch. Im Vergleich zu den Prälaturen Trondheim und Tromsö leben im Bistum Oslo mit mehr als 144.500 Katholiken vergleichsweise viele Christen. Bemerkenswert ist die hohe Anzahl unterschiedlicher Nationalitäten. Doch Zahlen geben nicht das wieder, was der Präsident und die Mitglieder des Bonifatiusrates, dem ehrenamtlichen Aufsichtsgremium des Bonifatiuswerkes, vor Ort in Norwegen erlebt haben. Gemeinsam mit Ingo Imenkämper, dem Geschäftsführer des Hilfswerkes, haben sie während einer viertägigen Informationsreise ins Bistum Oslo ein Bild von Kirche erhalten, das bewegt. „Vor allem das hohe Engagement der Ehrenamtlichen, die förmlich für die Kirche brennen, hat uns beeindruckt“, sagt Geschäftsführer Ingo Imenkämper.
„Wir haben eine Gemeinschaft von Gläubigen erlebt, die sich nicht nur hin und wieder zum Gottesdienst trifft, sondern die auch in der Gemeinde Verantwortung übernimmt und Gottesdienste mitgestaltet oder das Kirchencafé organisiert“, erklärt der Präsident des Bonifatiuswerkes sowie des Bonifatiusrates, Heinz Paus.
Das Kirchencafé ist wie das achte Sakrament in den nordischen Diaspora-Ländern. Nach den Gottesdiensten sitzt man zusammen, trinkt einen Kaffee, isst ein Stück Kuchen und kommt miteinander ins Gespräch. „Nicht nur über Alltägliches, sondern auch über den Glauben wird gesprochen – das fasziniert. Man geht nicht nach dem Gottesdienst still auseinander, sondern sucht die Gemeinschaft mit den Mitchristen“, betont Präsident Heinz Paus. Das sei ein Stück Gemeinde, was auch hier in Deutschland wieder verstärkt gepflegt werden sollte.
Menschen unterschiedlicher Nationalität kommen hier zusammen, so ist es auch nicht verwunderlich, wenn eine Messe von Menschen aus 48 verschiedenen Ländern besucht wird. „Sie beheimaten sich über ihre Gemeinde. So übernimmt die Kirche hier eine wichtige Integrationsaufgabe“, erklärt Präsident Heinz Paus.
Gemeinden, wie St.a Elisabeth in Eikeli, St.a Maria in Stabekk oder St. Gudmund in Jessheim wurden besucht, bei denen verschiedene Bauvorhaben, sei es die Sanierung und Renovierung von Gemeinderäumen und -zentren oder die Schaffung von Priesterwohnungen, mit Hilfe des Bonifatiuswerkes und des Diaspora-Kommissariats der deutschen Bischöfe realisiert werden konnten.
Neben dem Dominikanerkloster St. Dominikus hat die Delegation auch das Kloster Katarinahjemmet der Dominikanerinnen besichtigt. Dort verbringen regelmäßig junge Menschen ihr „Praktikum im Norden“. Der Freiwilligendienst des Hilfswerkes ermöglicht jährlich mehr als 20 Praktikantinnen und Praktikanten direkte Einblicke in ein anderes Land und in eine andere Kultur.
Nicht nur die Projektpartner, sondern auch der Generalvikar des Bistums Oslo, Monsignore Francis Xavier Huynh Tan Hai, zeigten sich dankbar für die verlässliche Förderung durch das Hilfswerk für den Glauben, das seit den 60er Jahren die katholische Kirche in Norwegen finanziell unterstützt.
„Für uns als Bonifatiuswerk war diese Reise ermutigend. Zu sehen, dass die Hilfe ankommt und sich die Dinge entwickeln, motiviert und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Ingo Imenkämper, der auch das persönliche Miteinander und das gestärkte Netzwerk zu den Partnern vor Ort als wertschätzend hervorhebt.
In den vergangenen fünf Jahren hat das Bonifatiuswerk Projekte der Bauhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe im Bistum Oslo mit mehr als 1,3 Millionen Euro unterstützt. Durch das Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe war in diesem Zeitraum eine Förderung in den Bereichen der Bau-, Verkehrshilfe und der Priestergehaltsunterstützung mit fast 5 Millionen Euro möglich.
Quelle und weiteres Bildmaterial finden Sie unter: https://www.bonifatiuswerk.de/de/presse/pressemitteilungen/200922/
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