Die Innensanierung der Görlitzer Kathedrale St. Jakobus geht voran
Von Thomas Backhaus
Restauratoren arbeiten engagiert an der historischen Raumfassung im Chor und Marienkapelle; Reinigungsarbeiten am Klinkermauerwerk binden Maurer und Maler
„Die Bäume am Chorgewölbe nehmen zu und bilden schon einen richtigen Wald“, stellt zufriedenstellend die leitende Restauratorin fest. Annett Kretschmer, die zusammen mit Kirchenmalermeister Veikko Zocher eine Arbeitsgemeinschaft gebildet hat, meint damit die Lebensbäume. Diese wachsen symbolisch aus dem farbig gefassten Schlussstein des Chorgewölbes über dem Hochaltar in alle Richtungen. Die mit Blattwerk und Blüten farbig gefassten Lebensbäume stehen für das Paradies. Ihre Äste verzweigen sich flächig über die Gewölbekappen und bilden mit dem anschließenden Rankenwerk eine für den Betrachter erstaunliche Gewölbelandschaft. Zuvor stand jedoch eine Vielzahl von Arbeitsschritten. Diese konnten bereits in der Probeachse im Jahr 2019 im Altarraum ausgetestet werden. Nach Reinigung, Risssanierung, Grundierung und Egalisierungsanstrich der Putzflächen konnte nach Aufteilung mit Hilfe von Schablonen die Grundkonturen aufgetragen werden. Dabei wurde sichtbar, dass die einzelnen Gewölbekappen maßliche Abweichungen aufweisen, die dann entsprechend korrigiert und vermittelt werden. Es folgen die Ausmalung der Bänder, Ornamente und Ranken sowie die Grundierung der zu vergoldenden Flächen. Mit Anlegeöl werden die Metallauflagen, Gold vor allem im Chorgewölbe und Silberauflagen für die Seitenkapellen, vorbereitet. Durch anschließende Beschneidung dieser Flächen erhalten die Gewölbeausmalungen eine malerische Exaktheit, die noch eine handwerkliche Lebendigkeit zuläßt.
Bei den Instandsetzungssaufgaben haben die Maurer und Maler vor allem die Reinigung an den Ziegel- und Glasursteinen der Pfeiler, Gurtbögen und Gewölberippen vorgenommen. Bei den letzten Sanierungen waren Retuschierfarben zum Einsatz gekommen, die den damaligen vorhandenen Verschmutzungsgrad egalisieren sollten. Darüber hinaus wurde von der Maurerfirma ergänzende Putzarbeiten in Gewölbe- und Wandbereich durchgeführt. Ein Kriegsschaden, der wahrscheinlich auf eine Fliegerbombe zurückgeht, wurde an dem südlichen Pfeiler vor der Orgelempore durch Ziegelaustausch saniert.
Für die Baumaßnahme der inneren Instandsetzung und Sanierung der Kathedrale St. Jakobus sind Kosten in Höhe von 3.720.000 € veranschlagt, wobei ein Großteil durch das Bistum Görlitz zu tragen ist. Der Bischöfliche Beauftragte für die Sanierung der Kathedrale, Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann, bittet daher um das begleitende Gebet und um Spenden für dieses für uns so wichtige Bauvorhaben. Gern werden Spendenquittungen auf Anforderung zugestellt.
Überweisung bitte an: Bistum Görlitz
IBAN DE28 7509 0300 1008 2402 21
BIC GENO DE F1MO5
Verwendungszweck: Spende Innensanierung Kathedrale
Fotos: Thomas Backhaus
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