Erstveröffentlichung: Diaspora-Sonntag in den Bistümern
In ganz Deutschland ist am vergangenen Sonntag auf die Situation katholischer Christinnen und Christen in einer Minderheitensituation aufmerksam gemacht worden. Der bundesweite Diaspora-Sonntag unter dem Leitwort „Entdecke, wer dich stärkt.“ lud die Gemeinden ein, Gottesdienst zu feiern und für Katholiken, die in der Minderheit ihren Glauben leben, zu beten und Spenden zu sammeln. Mit diesen Spenden sowie den Kollekten, die in der Vorabendmesse und am Sonntag gesammelt wurden, unterstützt das Bonifatiuswerk Projekte in Deutschland, Nordeuropa und im Baltikum. Auf unterschiedlicher Art und Weise zelebrierten Gemeinden Gottesdienste, um so auf die Diaspora hinzuweisen und selber zu entdecken, wer sie stärkt.
Eine besondere Aktion ihren Diaspora-Sonntag zu begehen, hat sich die Pfarrei St. Josef in Niesky im Bistum Görlitz überlegt. Im Anschluss an den Gottesdienst war die Gemeinde zur Einweihung des neuen Spielplatzes auf dem Pfarrgrundstück eingeladen. Große und kleine Helfer der Gemeinde hatten in den letzten Monaten mit Hand angelegt, um diese schöne Möglichkeit der Begegnung zu schaffen, die allen Besuchern des Pfarrgrundstücks offen steht – zum Beispiel auch den Kindern des benachbarten ASB-Kindergartens. Das Bonifatiuswerk Paderborn und das Diözesan-Bonifatiuswerk Görlitz haben gemeinsam mit mehr als 5.000 Euro dieses Projekt gefördert. Mit der Gemeinde freute sich Kathrin Uhlemann, Oberbürgermeisterin der Stadt Niesky, die eigens zu diesem Anlass gekommen war.
Vorab leitete Pfarrer Norbert Joklitschke seine Predigt in der Sonntagsmesse mit der Frage ein: „Geht es iIhnen auch so, dass sie manchmal Ausschau halten, nach jemandem, der Ihnen beisteht?“ Damit griff er das Motto der diesjährigen Diaspora-Aktion: „Entdecke, wer dich stärkt.“ auf. Dabei sei es in erster Linie Gott selbst, der uns Kraft und Stärke verleiht. Schon Mose, als er das Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens herausgeführt hatte, habe gemeinsam mit seiner Schwester Mirjam voll Dankbarkeit gesungen: „Meine Stärke und mein Lied ist der Herr“.
Denn die Nieskyer wissen, wovon sie sprechen, wenn sie von Diaspora reden. Die ca. 800 Katholiken der im Bistum Görlitz gelegenenen Pfarrei, leben weit verstreut. Zuweilen ist der Pfarrer 30 Kilometer und mehr unterwegs, um vereinzelt lebende Gläubige zu besuchen. So versteht es sich fast von selbst, dass der Diaspora-Sonntag in Niesky in gebührender Weise begangenen wurde.
Bilder: Christine Dinter
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