20. Juli 2016

Der Weg aus den Bistümern Annecy, Orléans und Würzburg zum WJT nach Krakau führt über Görlitz

Deutsch-französische Begegnung auf dem Weg zum WJT – in Görlitz

Der gestrige Arbeitsweg ins Bischöfliche Ordinariat war für Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann kein direkter. Wenngleich er ihn, wie sehr oft, mit dem Fahrrad zurücklegte. Ziel war zunächst die CVJM Pilger-Herberge „Peregrinus“ in der Langenstraße. Dort hatten von Sonntag an 29 französische Jugendliche und deren Pfarrer Alexandre Dinéty aus dem Bistum Annecy übernachtet. Gestartet waren sie mit Rädern in Bayreuth. Bei Tagesetappen von durchschnittlich 80 Kilometern war in Görlitz ein Ruhetag vorgesehen. Ziel der Gruppe ist Krakau, wo vom 26.bis zum 31. Juli der Weltjugendtag stattfinden wird, der zweite in Polen.  Bereits 1991 hatte der Papst Johannes Paul II. die Jugendlichen der Welt nach Tschenstochau eingeladen. So hat es sich der Generalvikar nicht nehmen lassen, die französische Gruppe nach dem Reisesegen von der Herberge über die Altstadtbrücke einige Meter  in das Land des diesjährigen WJT zu begleiten. Im „Peregrinus“ schloss sich eine siebenköpfige Gruppe an, die aus dem Bistum Würzburg kam und dort übernachtet hatte. Sie kommen aus der Gegend um Aschaffenburg und werden den gesamten Weg nach Krakau fahren. Bis Breslau fahren die beiden Gruppen gemeinsam, mit einer Übernachtung in  Złotoryja (Goldberg).

In Breslau unterbrechen  die Franzosen ihre Tour zu Tagen der Begegnung, die im jeweiligen Gastland vor den WJT stehen. Diese dienen dem Kennenlernen. Das stand am vorigen Sonntagabend bereits in Görlitz auf dem Programm. Neben den französischen Radlern kam  eine Jugendgruppe aus dem Bistum Orléans mit 135 Personen, in drei Reise-Bussen, dazu. Gemeindemitglieder der Pfarrei Heiliger Wenzel hatten auch für sie im Pfarrgarten die Tische gedeckt, Würste gegrillt, Salate, Obst-Teller und Creme-Speisen bereitet. Eine war in den Farben der französischen Trikolore gestaltet.

Die Heilige Messe zuvor hatten Jugendliche aus Görlitz musikalisch gestaltet. Texte und Lieder waren auf Französisch, Deutsch oder Latein. Generalvikar Hoffmann predigte im Wechsel auf Deutsch und ebenso fließend auf Französisch.  „ Venez et voyez » était le thème des JMJ en 1997 en France, à Paris… –  „Kommt und seht“ das war das Thema des Weltjugendtags 1997 in Frankreich, in Paris. Mehr als eine Million junger Menschen aus der ganzen Welt waren gekommen, viel mehr als erwartet. Sie lernten sich kennen, sie teilten ihren Glauben und erlebten eine weltweite Gemeinschaft…“ so Dr. Hoffmann unter anderem. Er spricht die Jugendlichen an:  „Ihr seid die Zukunft, die Zukunft der Gesellschaft, der Kirche“. Welche Zukunft das wird „hängt ab von Euch, von Euren Entscheidungen, von Eurem Glauben, von Euren Taten“. Zu dem furchtbaren Attentat in Nizza am Nationalfeiertag der Franzosen sagt er: „Wir trauern mit ganz Frankreich. Dieser Terrorakt darf jedoch in uns keinen Hass schüren. Wir müssen vielmehr gegen die Wurzeln dieser Terrorakte kämpfen. Wir müssen kämpfen gegen Hass“. Europa „schwächelt, ist in der Krise“. Er erinnert an die  „europäischen Wurzeln, sie sind christlich. Wir müssen sie wertschätzen und die Erinnerung daran vertiefen. Überall stoßen wir auf Zeugnisse dieser christlichen Geschichte. Leider verstehen viele nicht mehr dieses großartige Erbe“, so der Generalvikar unter anderem.

Bischof Wolfgang Ipolt  war beim Gottesdienst dabei. Mit seinem gebrochenen rechten Arm, den er sich bei einem Unfall zuzog, konnte er die  Pilger nicht segnen. Das tat er mit links. Neben ihm und dem Generalvikar sprachen einige Jugendliche und weitere Gemeindemitglieder Französisch und übersetzten. So war zu erfahren, dass einer der Radler in der Nähe von Reichenbach zwischenzeitlich verschwunden war und warum sie diesen jungen Mann nach seiner Ankunft so euphorisch feierten.  Dass sie dies mit Landskron-Bier taten und dass dies einigen so gut schmeckte, dass sie am Ruhe-Montag die Brau-Manufaktur besichtigen und möglichst alle Sorten verkosten wollten, wurde ebenso ins Deutsche übersetzt.

 

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