Ein Kruzifix von Oskar Wache vereint Deutsche und Polen. Foto: Matthias Wehnert
Das Kreuz als Zeichen für Frieden und Verständigung
Christus, der Friedensfürst, ruft uns mit seinem Kreuz zu Frieden und Verständigung auf.
Görlitz-Zgorzelec, am 26. Februar 2023
Möge dieses Kreuz ein Zeichen der Verbundenheit zwischen den Menschen in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec sein und bleiben.
v.l.n.r.: Dompropst Alfred Hoffmann, Christian Kuberski, Pfarrer Maciej Wesolowski. Foto: Matthias Wehnert
St. Bonifatius in Zgorzelec. Foto: Matthias Wehnert
Hundert Jahre altes Kreuz wechselt die Neißeseite
Am Sonntag, den 26. Februar 2023, wurde in der Sankt Bonifatius-Kirche in Zgorzelec am Ende einer heiligen Messe ein besonderes Holzkruzifix an den Pfarrer von St. Bonifatius, Kanonikus Maciej Wesołowski übergeben.
Dieses Holzkreuz stammt von Oskar Wache,
der auch in der Kirche Sankt Bonifatius als Holzbildhauer tätig war.
Vor etwa vier Jahren bereits hatte Dr. Christian Kuberski das fast 100 Jahre alte Kreuz, das eng mit seiner Familiengeschichte verbunden ist, aus seinem Wohnort Erfurt nach Görlitz gebracht. Er wollte es in gute Hände geben. Aufgrund eines Seitenaltars, den Bildhauer Wache für die Bonifatiuskirche geschnitzt hatte, wurde die Idee weiterverfolgt, das Kreuz über die Neiße zu bringen, als „…Zeichen der Verbundenheit zwischen den Menschen in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec…“ wie es Dr. Kuberski in seiner Ansprache am vorigen Sonntag sagte.
Zuvor ging das Kreuz durch die Hände von Tischlermeister Christoph Schmidt in Niesky, denn am Corpus war unter anderem ein Arm abgebrochen. Schmidt reparierte und restaurierte das Kreuz, das nicht nur für Kuberski weit über den Wert eines hölzernen Kunstwerkes hinaus geht. Kuberski, ehemaliger Görlitzer, sagte: „Ich schenke ihnen etwas, das mir sehr viel bedeutet und was aber auch weit über den künstlerischen Wert eines geschnitzten Gegenstandes hinausgeht.“ Seine Rede wurde auf Polnsich durch den ehemaligen Generalvikar des Bistums Görlitz und Dompropst Dr. Alfred Hoffmann übersetzt. Dompropst Hoffmann ist auch Mitglied des Stiftskapitels der Wallfahrtskirche in Grüssau (Krzeszów) – des Wallfahrtsortes im Bistum Liegnitz.
Das Kreuz, das symbolisch als Brücke zwischen Görlitz und Zgorzelec gedacht ist, sollte bereits vor zwei Jahren übergeben werden: Corona hat dies verhindert.
Das Medieninteresse war besonders von polnischer Seite her beachtlich.
„Dieses Kreuz ist ein ganz besonderes. Es ist eng verbunden mit meiner Familiengeschichte. Oskar Wache, der Bruder meines Großvaters, hat es vor nunmehr fast 100 Jahren geschaffen und unserer Familie überlassen. Oskar Wache hat als Holzbildhauermeister auch in der St. Bonifatiuskirche von Zgorzelec, (damals noch Görlitz) gearbeitet, er hat hier einen Altar geschnitzt, der allerdings nicht mehr auffindbar ist. Mit diesem Wissen möchte ich dieses Kruzifix heute Ihrer Gemeinde übergeben. Ich schenke ihnen etwas, das mir sehr viel bedeutet und was aber auch weit über den künstlerischen Wert eines geschnitzten Gegenstandes hinausgeht. Das Kreuz wurde zwischenzeitlich in Niesky von Tischlermeister Christoph Schmidt repariert und restauriert und befand sich seitdem in Görlitz.
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Ich bin Herrn Pfarrer Wesolowski, wie auch dem ehemaligen Pfarrer der Pfarrei Heilig Kreuz und ehemaligen Generalvikar des Bistums Görlitz Dr. Alfred Hoffmann – sehr dankbar, dass diese Übergabe heute am Ende dieser heiligen Messe, stattfinden kann.
Ich wollte die Pfarrgemeinde daran teilhaben lassen – und dieses Kreuz nicht einfach formlos in Ihre Hände geben. Dieser, mein Wunsch wird heute endlich erfüllt, vielen Dank.“
Christian Kuberski mit dem Kruzifix. Foto: Matthias Wehnert
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St. Bonifatius in Zgorzelec. Foto: Matthias Wehnert
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Gläubige im Gebet. Foto: Matthias Wehnert
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v.l.n.r.: Dompropst Alfred Hoffmann, Christian Kuberski, Pfarrer Maciej Wesolowski. Foto: Matthias Wehnert
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v.l.n.r.: Dompropst Alfred Hoffmann, Christian Kuberski, Pfarrer Maciej Wesolowski. Foto: Matthias Wehnert
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Das Kreuz schnitzte der Großonkel von Dr. Christian Kuberski, Oskar Wache. Foto: Matthias Wehnert
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Christian Kuberski und Alfred Hoffmann. Foto: Matthias Wehnert
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Ein Kruzifix von Oskar Wache vereint Deutsche und Polen. Foto: Matthias Wehnert
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Pfarrer Maciej Wesolowski und Dompropst Alfred Hoffmann. Foto: Matthias Wehnert
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Ein Kruzifix von Oskar Wache vereint Deutsche und Polen. Foto: Matthias Wehnert
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Ein Kruzifix von Oskar Wache vereint Deutsche und Polen. Foto: Matthias Wehnert
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Ein Kruzifix von Oskar Wache vereint Deutsche und Polen. Foto: Matthias Wehnert
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Ein Kruzifix von Oskar Wache vereint Deutsche und Polen. Foto: Matthias Wehnert
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Christian Kuberski mit dem Kruzifix. Foto: Matthias Wehnert
Allerdings eine kleine Korrektur zum Video: Dompropst Dr. Alfred Hoffmann ist nicht Ehrendomkapitular des Bistums Liegnitz – das ist Herr Prälat Petrus Canisius Birkner. Aber: Dompropst Dr. Hoffmann ist Mitglied des Stiftskapitels der Wallfahrtskirche in Grüssau (Krzeszów) – des Wallfahrtsortes im Bistum Liegnitz.
Ein Kruzifix von Oskar Wache vereint Deutsche und Polen
Ein Artikel von Till Scholtz–Knobloch. Erstveröffentlicht am 25. Februar 2023: Alles-Lausitz.de im Vorfeld der Übergabe.
Görlitz/Niesky. An der katholischen Sankt-Bonifatius-Kirche in der heutigen ulica Emilii Pater war einst Franz Scholz als Pfarrer tätig, der der Nachwelt sein bekanntes Görlitzer Tagebuch 1945/46 über die Vertreibung hinterließ und der auch die Kriegsgefangenenseelsorge für das Stammlager VIII A innehatte.
Am Sonntag, 26. Februar, soll nun in der Bonifatiuskirche am Ende der heiligen Messe, die um 11.00 Uhr beginnt, ein Holzkruzifix an Pfarrer Maciej Wesolowski und die Pfarrgemeinde übergeben werden, dessen Übergabe die Coronapolitik in Deutschland und Polen zwei Jahre verhindert hatte. Geschnitzt hat dieses Kreuz der Bildhauer Oskar Wache, Großonkel von Dr. Christian Kuberski, der es von Erfurt nach Görlitz brachte. Die Bonifatiuskirche hat eine besondere Verbindung zu Oskar Wache, da dieser einst für Sankt Bonifatius einen Altar geschnitzt hatte, den es in dieser Kirche allerdings nicht mehr gibt. Geschnitzt vor über 100 Jahren kam das Kreuz von Oskar Wache jedenfalls durch Flucht und Vertreibung in den Westen Deutschlands. Weitere Stationen des inzwischen beschädigten Kreuzes waren Erfurt, der Wohnort des aus Görlitz stammenden Christian Kuberski und auch Niesky, wo Tischlermeister Christoph Schmidt die Reparatur und Restaurierung übernahm.
Ausführungen Christian Kuberskis wird am Sonntag Dr. Alfred Hoffmann ins Polnische übersetzen. Er war Pfarrer der Heilig-Kreuz-Pfarrei, später Generalvikar des Bistums Görlitz.
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