Christus, der den Tod überwunden hat, rief am Montag, 14.10.2019 seinen treuen Diener,
Geistlichen Rat Pfarrer i. R. Johannes Beyer
im Alter von 91 Jahren und im 66. Jahr seines Priestertums in sein Reich des Lebens und des Friedens.
Johannes Beyer wurde als letztes von zehn Kindern am 1. Januar 1928 in Kreuzburg (Oberschlesien) geboren. Im jugendlichen Alter musste er die Oberschule verlassen und wurde im März 1945 zur Wehrmacht eingezogen. Nach Kriegsende bis Oktober 1946 geriet er in tschechische Kriegsgefangenschaft. In dieser Zeit siedelte seine Familie von Oberschlesien nach Westfalen in die Stadt Rheine um. Am dortigen Gymnasium nahm er die unterbrochene Schulausbildung wieder auf. Sein Entschluss für ein priesterliches Leben reifte früh und so entschied er sich direkt nach dem Abitur für das Studium der katholischen Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Königstein. Seinem Wunsch, sich der Seelsorge im Gebiet des damaligen Erzbischöflichen Amts Görlitz, wo auch sein ältester Bruder Josef Beyer als Pfarrer in Vetschau wirkte, zur Verfügung zu stellen, stand zum damaligen Zeitpunkt das Verbot der Einreise in das Gebiet der DDR entgegen. Erst im August 1953 konnte er in das Priesterseminar Bernardinum in Neuzelle übersiedeln. Am 25. April 1954 empfing Johannes Beyer in der Abtei-Kirche St. Josef in Gerleve die Priesterweihe.
Sein erstes priesterliches Wirken führte ihn als Kaplan von 1954-1957 nach Doberlug-Kirchhain und später als Kaplan bis 1965 nach St. Marien in Cottbus. Danach wurde er zum Kuratus der Christusgemeinde in Cottbus ernannt, deren erster Pfarrer er 1968 wurde. Aus Gesundheitsgründen bat er 1990 um die Entbindung von seinem Amt als Pfarrer der Christusgemeinde. Als Zweitpfarrer stand er jedoch seiner Gemeinde bis zu seinem Ruhestand 1993 seelsorglich zur Seite. Durch seine Treue, seinen großen seelsorglichen Eifer und durch seine priesterliche Persönlichkeit prägte Pfarrer Beyer viele Menschen, die ihn in den dreieinhalb Jahrzehnten in Cottbus und darüber hinaus begegnet sind. Auch die priesterlichen Mitbrüder schätzten sein freundliches Wesen und seine hohe theologische Bildung. Der Christusgemeinde hat Pfarrer Beyer in den Jahrzehnten seines dortigen Wirkens durch den Ausbau der Kirche, der Errichtung des Pfarrhauses und anderer seelsorglicher Räume bleibende Orte des Gottesdienstes und der Begegnung geschaffen.
In Anerkennung und Würdigung seiner seelsorglichen Tätigkeit und seines selbstlosen priesterlichen Dienstes wurde ihm 1993 der Titel Geistlicher Rat verliehen. Bedingt durch seinen Gesundheitszustand und um seiner Familie wieder näher zu sein, verbrachte er seinen Ruhestand in der Stadt Rheine in Westfalen. Dankbar konnte er sein Goldenes, Diamantenes sowie Eisernes Priesterjubiläum feiern.
Am 14.10.2019 hat der Herr über Leben und Tod seinen Priester in sein ewiges Reich heimgerufen. In Dankbarkeit bleiben wir dem Verstorbenen und seinem Dienst in unserem Bistum über den Tod hinaus verbunden und bitten alle Gläubigen, mit uns des Heimgegangenen im Gebet zu gedenken.
Requiescat in pace
Görlitz, am Hochfest der Heiligen Hedwig, 16.10.2019
Für das Bistum Dr. Alfred Hoffmann, Generalvikar
Für das Dekanat Cottbus Propst Thomas Besch, Domkapitular
Für die Familie Hedwig Weber, Schwester
Das Requiem für unseren verstorbenen Mitbruder feiern wir am Freitag, 25.10.2019, um 10.00 in der Christuskirche, Cottbus.
Die Beisetzung erfolgt anschließend um 12.00 auf dem Südfriedhof/Priestergräber.
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