Die Caritas von St. Petersburg im Erzbistum Moskau hat Bischof Wolfgang Ipolt in diese Stadt eingeladen, um zu sehen, was aus dem Lebenswerk von Monsignore Hartmut Kania gewachsen ist, der vor genau 25 Jahren die Caritas dort gegründet und mit guten Helfern aufgebaut hat. Eine von ihnen ist Natalia Pewzowa. Sie wurde am 25.12.1998 von Pfarrer Kania zur Caritasdirektorin von St. Petersburg ernannt. Bis zu Kanias frühem Tod am 17.3.2001 war er drei Jahre der Direktor von Caritas Russland. Der Kontakt ins Bistum Görlitz, das auch vor 25 Jahren gegründet worden war, wurde von beiden Seiten her kontinuierlich aufrechterhalten.
Zur Verabschiedung von Prälat Hubertus Zomack als Erster Vorsitzender des Caritasverbandes des Bistums Görlitz, am 08. Januar 2019, war Frau Pewzowa gemeinsam mit Schwester Adriana von der Kongregation der Schwestern von der Heiligen Jungfrau und Märtyrin Katharina gekommen. Die lebendige Partnerschaft der Caritas Görlitz und St. Petersburg bezeichnete der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Dr. Peter Neher, an diesem Tag in Görlitz als ein „Beispiel dafür, was aus einem Miteinander erwachsen kann; gerade dann, wenn dieses Miteinander von einer gemeinsamen Hoffnung getragen ist“.
In St. Petersburg präsentierten Frau Pewzowa und ihre Mitarbeiter der Delegation aus dem Bistum Görlitz, mit Bischof Ipolt, mit dem neuen Ersten Vorsitzenden des Caritasverbandes Görlitz, Dekan Udo Jäkel, mit Caritasdirektor Bernhard Mones und mit Matthias Frahnow, dem Beauftragten des Diözesancaritasverbandes Görlitz für die Beziehungen zur Caritas St. Petersburg, die Projekte der Caritas in St. Petersburg. Dazu gehört unter anderem eine Station in einem Krankenhaus, die von der Caritas angemietet wurde, um HIV-infizierte Frauen zu pflegen und ihnen zu helfen, mit dieser Krankheit zu leben. Der Bischof besuchte das „Hartmut-Kania-Haus“, in dem verschiedene Projekte der Caritas untergebracht sind, unter anderem ein kleines Altenheim, das von Sr. Adriana geleitet wird, ein Mutter-Kind-Projekt und weitere Beratungsangebote.
In einem ersten Rückblick sagt Bischof Ipolt: „Es war für mich sehr beeindruckend zu sehen, was aus dem Samen, den der Priester Hartmut Kania aus unserem Bistum gesät hat, inzwischen gewachsen ist. Inmitten einer von den Wunden des Kommunismus und der Entwürdigung des Menschen geprägten Gesellschaft ist die Caritas St. Petersburg ein wirkliches Hoffnungszeichen. Ich habe äußerst engagierte Mitarbeiter kennen gelernt, die – auch wenn nicht alle der katholischen Kirche angehören – in unserem Sinn arbeiten und wirken. Die Hilfsangebote der Caritas sind in der 5 Millionen-Stadt inzwischen bekannt und werden gern von den Menschen angenommen. Allerdings ist die staatliche Unterstützung mangelhaft und macht weitere Hilfe von außen nötig. Manches geschieht in St. Petersburg noch mit einfachen und bescheidenen Mitteln. Aber ich habe bei allen Projekten, die ich besichtigen konnte, den Geist der Liebe Christi gespürt. Dies bei den Mitarbeitern zu erhalten, scheint mir wichtiger, als manche technischen Möglichkeiten, die man sich natürlich wünschen kann. Die Caritas St. Petersburg ist nahe am Menschen. Das macht sie wertvoll. Ich bin dankbar für diese Erfahrung, denn diese Reise war ein Geschenk und eine Bereicherung für mich. Die Kontakte nach St. Petersburg werden wir weiterhin lebendig halten.“
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