6. April 2022

Besuch von Bischof Wolfgang und Domkapitular Markus Kurzweil im Priesterseminar Leopoldinum in Heiligenkreuz

Bischof Wolfgang Ipolt hat gemeinsam mit seinem künftigen Generalvikar, Markus Kurzweil, das Stift Heiligenkreuz besucht. Durch das Zisterzienserpriorat Neuzelle sind das Bistum Görlitz und das Stift Heiligenkreuz eng verbunden. Es standen aber nicht nur Gespräche mit Abt Maximilian im Terminkalender des Bischofs, sondern auch der Besuch der stiftseigenen Hochschule Benedikt XVI., wo Roland Pisarek, einer der Priesterkandidaten des Bistums Görlitz, studiert.

Der Bischof feierte am Montagabend mit den Lehrerenden und Studierenden der Hochschule die Heilige Messe. In seiner Predigt schaute er voraus in die Osternacht, in der wir unser Taufversprechen erneuern und lud dazu ein, sich bereits jetzt darauf geistlich vorzubereiten, damit es in der Osternacht umso entschiedener gesprochen werden kann. Die Erneuerung des Taufversprechens besteht aus zwei Teilen: dem Bösen zu widersagen und den Glauben an Gott zu bekennen.

Mit einem Wort von Papst Franziskus und dem Verweis auf den ersten Petrusbrief, in dem uns der Verfasser zur Wachsamkeit mahnt, Illustrierte er, dass auch heute Kräfte des Bösen in der Welt wirken, die Verlockungen und Verführungen für den Menschen bereithalten, denen es entschieden zu widersagen gilt.

Der Glaube an Gott, dem wir uns in der Osternacht neu zuwenden, kann aber niemals allein für sich stehen. Bischof Ipolt: „Ich glaube immer in Gemeinschaft mit anderen. In der Gemeinschaft der Kirche. Wir kennen alle das berühmte Wort von Benedikt XVI.: ‚Wer glaubt ist nie allein.‘“

Wenn wir zur Erneuerung des Taufversprechens die brennenden Kerzen in die Hand nehmen, „sagen wir damit – wie es der Evangelist Johannes sagt: Du Christus bist das Licht. Du bist mein Licht. Wer dir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern das Licht des Lebens haben.“, so Bischof Ipolt. Aus diesem Bekenntnis heraus gilt es zu leben. Wer dies tue, „wird auch heute neue Jüngerinnen und Jünger gewinnen können. Mit solch demütigem Selbstbewusstsein dürfen wir seine Kirche sein.“

Im Anschluss an die Messe ging es für Bischof Ipolt in den Hörsaal.  In der Vorlesungsreihe „7 über 7“ hielt der Bischof einen Vortrag über das Sakrament der Beichte, das er als Gottes Liebesgeschenk versteht. Im Laufe seines Vortrages warb er für eine Neubelebung des Beichtsakraments. Mit den Worten von Papst Franziskus „der Beichtstuhl ist das geöffnete Herz Gottes“ machte der Bischof deutlich, dass es bei der Beichte um ein Beziehungsgeschehen geht. Auch wenn das Wort „Sünde“ in unserem alltäglichen Sprachgebrauch nicht mehr beliebt sei, trenne sich der Mensch durch die Sünde von Gott. „Wer sündigt, lebt im Grunde so, als ob es Gott nicht gäbe. Es geht bei der Sünde nicht nur um einzelne Taten. Es geht um eine Haltung und eine Vorentscheidung, die der Ursprung für einzelne Taten ist.“, so Bischof Ipolt.

Weiter weist er darauf hin, dass Sünde nur im Licht der Vergebung verstanden werden sollte. Dabei ist die Versöhnung mit Gott im Raum der Beichte entscheidend, aber es bedarf auch „alltäglicher Bußwege“, damit die Praxis der Vergebung „einen echten Sitz im Leben bekomme“, so z.B. im Raum der Familie, was auch für Kinder prägend sein kann; die Möglichkeit der geschwisterlichen Korrektur untereinander und das Gebet füreinander; die eigene Gewissenserforschung am Abend oder auch andere Formen der Buße, etwa durch Fasten und Almosengeben. Festgesetzte Beichtzeiten (nach Möglichkeit alle 2 Monate zu einem bestimmten Termin) und der Austausch über das Bußsakrament, etwa in der Familie, können auch dazu verhelfen, die Beichte wieder neu zu erfahren.

Die Heilige Messe mit Bischof Wolfgang Ipolt aus Heiligenkreuz und sein Vortrag in der Hochschule sind unter diesem Link abrufbar:
https://www.youtube.com/watch?v=CdxCxADRQYQ

 

Fotos: Elisabeth Fürst
Text: Nicolas Jenke

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