Zu einem Pressegespräch hatte Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann für den heutigen Vormittag in das St. Otto-Stift nach Görlitz eingeladen. Der Beauftragte des Bischofs für die Instandsetzung und Sanierung der Kathedrale St. Jakobus in Görlitz hat dabei, gemeinsam mit dem Pfarrer der Pfarrei Heiliger Wenzel in Görlitz, Norbert Joklitschke, mit Architektin Doris Kohla und dem Leiter der Abteilung Bauerhaltung/Baubetreuung im Bischöflichen Ordinariat, Ordinariatsrat Thomas Backhaus, über die bevorstehende Schließung der Kathedrale am 10. Februar des nächsten Jahres und die notwendigen Sanierungsarbeiten in diesem Gotteshaus, die Medienvertreter umfänglich informiert.
Nachdem in den vergangenen Jahren die äußere Instandsetzung und Sanierung des Westgiebels im Zeitraum 2004 und 2005, sowie die äußere Instandsetzung und Sanierung der Kathedrale St. Jakobus, im Zeitraum 2013 – bis 2015 erfolgten, soll nunmehr die innere Instandsetzung und Sanierung durchgeführt werden. Eine letzte umfassende innere Instandsetzung fand 1980 – 1982 statt und wurde mit der Konsekration des neuen Altares am 16. Oktober 1982 durch Bischof Bernhard Huhn abgeschlossen. Seit 2016 laufen die Vorbereitungen und Planungen für die Innensanierung. Dies wird sichtbar an der Rekonstruktion der Farbfassung der St. Hedwigs-Kapelle und einer Gewölbekappe im Chorbereich.
Die gelungene Außensanierung wurde mittels einer Kamera-Drohne begutachtet, die zunächst an der Kathedrale und über sie hinweg flog. Danach stieg sie in der Bischofskirche auf und lieferte dem mdr-Sachsenspiegel entsprechende Bilder. Der Bericht wurde am Abend ausgestahlt, er ist hier zu sehen.
Reporter Knut-Michael Kunoth von Radio Lausitz sprach mit mit dem Abteilungsleiter der Bauabteilung im Bischöflichen Ordinariat, Thomas Backhaus.
Für die Gesamtbaumaßnahme der inneren Instandsetzung und Sanierung der Kathedrale St. Jakobus sind insgesamt Kosten in Höhe von 3.720.000 Euro veranschlagt. Den größten Anteil wird das Bistum leisten, inclusive des Bischöflichen Stuhls. Weiterhin sind Eigenmittel der Pfarrei Heiliger Wenzel eingeplant – und dies in einer Höhe, die die Gläubigen der Pfarrei nicht überfordern. Beantragt seinen Mittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. „Auch das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken wird uns unterstützen“, sagte Generalvikar Dr. Hoffmann, der auch auf Spenden für die östlichste Bischofskirche Deutschlands hofft, die direkt neben dem Görlitzer Hauptbahnhof Wahrzeichen der Südstadt ist und von allen Himmelsrichtugen her wahrgenommen wird.
Die Baumaßnahmen beginnen am 10. Februar 2020 und sollen bis Ende 2021 abgeschlossen werden. Des Umfanges und der Komplexität der Instandsetzungs-und Sanierungsmaßnahmen wegen ist die Nutzung der Kathedrale für Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen während der Bauzeit nicht möglich.
Aufgrund des Bauzustandes und der aktualisierten Raum- und Nutzungsanforderungen sind folgende Bau- und Restaurierungsleistungen erforderlich, die Ordinariatsrat Backhaus nachfolgend aufgeschlüsselt hat – und die die Komplexität der Sanierung in Ansätzen aufzeigen. Der Bombenangriff vom 7. Mai 1945, einen Tag vor Kriegsende, hat Spuren hinterlassen im Gemäuer, die noch nicht vollständig und grundhaft beseitigt werden konnten. Damit beginnt die Liste der Bauarbeiten:
Trotz der erforderlichen Schließung der Kathedrale für die gottesdienstliche Nutzung „wird das kirchliche Leben nicht zum Erliegen kommen“, sagt Pfarrer Joklitschke. Die Werktagsgottesdienste werden im St. Otto-Stift gefeiert, das sich unweit der Kathedrale befindet. Das Klemens-Neumann-Heim, das direkt neben der Bischofskirche steht, wird für alle Gruppen und Kreise, mit ihren Veranstaltungen, in vollem Umfang genutzt werden können. Und für die Gottesdienste stehen neben der Pfarrkirche Heilig Kreuz die Kirchen St. Hedwig und St. Johannes und Franziskus zur Verfügung. Pfarrer Joklitschke verweist aber auch auf die „bewährt gute ökomenische Nachbarschaft“, die sich bereits bei der Sanierung der Pfarrkirche bewährt hat. Die evangelische Innenstadtgemeinde stellte die Dreifaltigkeitskirche auf dem Obermarkt auch für katholische Gottesdienste zur Verfügung.