Am vorigen Samstag, dem 2. Mai, versammelten sich viele Gläubige der Pfarrei St.Antonius Großräschen in der Kapelle Maria Regina Gloriosa zur Vorabendmesse des fünften Ostersonntags. Anlass dieser Messfeier, der Bischof Ipolt vorstand, war die Profanierung dieser Kapelle.
Mehrere Jahre fand in Freienhufen keine Sonntagsmesse mehr statt. Inzwischen hatte sich der Kirchenvorstand der Pfarrei entschlossen, das Grundstück mitsamt der Kapelle zu verkaufen. Das kleine Kirchlein war am 5. Juli.1959 nach kurzer Bauzeit benediziert worden und diente seitdem als Gottesdienstraum an diesem Filialort. Beim Gottesdienst am vergangenen Samstag waren noch einige wenige Gemeindemitglieder anwesend, die bei der Einweihung dabei waren.
Die Pfarrei Großräschen hatte mit viel Mühe die Kapelle noch einmal einer Grundreinigung unterzogen. Sogar der Chor sang zur letzten Messfeier in dieser Kirche. Trotz aller Wehmut, angesichts der Schließung der Kapelle, wurde die Messfeier zu einem würdigen Abschied von diesem Ort der Gottesverehrung. Bischof Ipolt beschloss seine Predigt, indem er in Anspielung auf das Sonntagsevangelium sagte: „Dennoch dürfen wir heute aus ganzem Herzen danken – zuerst für all die Früchte des Glaubens, die durch die Begegnung mit dem Herrn in den Sakramenten in dieser Kirche gewachsen sind; für jedes Gebet, das an diesem Ort jemand gesprochen hat, für alle Treue im Glauben, die andere angesteckt hat (…) Neben dem Dank sollten wir aber auch bitten für uns: dass wir fruchtbar werden im Glauben und mehr und mehr seine Jünger werden!“
Nach dem Schlussgebet verlas Pfarrer Dr. Thomas Olickal das Profanierungsdekret des Bischofs. Daran schloss sich ein längeres Abschiedsgebet an, in dem Dank und Bitte zusammengefasst wurden. Nach einem abschließenden Christuslied und dem Segen des Bischofs wurden – wie es das Ritual vorsieht – die Altarkerzen gelöscht und Blumen und Altartücher entfernt. So sollte das Ende der gottesdienstlichen Nutzung dieses Raumes symbolisch angedeutet werden.
Im Anschluss an die Messfeier fand eine kurze Agape mit mitgebrachten Broten und Getränken der Gemeindemitglieder statt. Bischof Ipolt sagt: „Es spricht sehr für eine Gemeinde, wenn sie einen solchen Abschied gemeinsam begehen kann. Dies kann nur in dem Wissen geschehen, dass die Kirche größer ist als eine Gemeinde. Wenn es manchmal an einem Ort Glaubensschwund gibt, wächst zugleich oft an anderer Stelle etwas Neues. So darf auch die Pfarrei St.Antonius in Großräschen zuversichtlich ihren Glaubensweg weiter gehen“.
Fotos: Annette Okoniewski
Zurück