13. Oktober 2014

Der neue Pfarrer der evangelischen Kreuzkirche in Görlitz, Albrecht Bönisch, erhält von Kaplan Markus Kurzweil Jakobsmuschel für gemeinsames Pilgern

Großer Einzug am vorigen Sonntagnachmittag in der evangelischen Kreuzkirche. „Die Gemeinde erhebt sich“, steht in den Gottesdienstprogrammen für die Einführung des neuen Pfarrers, Albrecht Bönisch. Nicht Ministranten führen den Zug an, sondern elf in Rot gekleidete Kurrende-Kinder. Neben Gert Kelter, dem Propst der SELK, der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche schreitet Kaplan Markus Kurzweil. Er vertritt die Pfarrei Heiliger Wenzel. Die drei christlichen Gemeinden, damals noch mit der St. Jakobus Pfarrei, bilden seit vielen Jahren ein Dreigestirn guter Ökumene. Die Gotteshäuser liegen nahe beieinander.

Der Kurrende-Chor hat Aufstellung genommen, singt mit dem dahinter stehenden Kirchenchor im Wechsel. Mittendrin steht Pfarrer Albrecht Bönisch. Er ist Sänger in diesem Chor. In diesem Gottesdienst wird er in sein Pfarramt eingeführt. Dies geschieht für zehn Jahre, so verliest es Dr. Thomas Koppehl, der Superintendent des Kirchenkreises Niederschlesische Oberlausitz der EKBO, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz aus der Urkunde. Koppehl gibt dem neuen Pfarrer den Wochenspruch mit auf seinen Weg: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ 1 Johannes 5,4. Nicht der Sieg der Ellenbogen sei gemeint, sondern der Herzen.

In seiner Predigt bezieht sich Pfarrer Bönisch auf eine Gratulation, in der von seiner „Installation“ gesprochen wird. „Ein Pfarrer ist doch keine Elektroanlage!“, sagt er und baut den Gedanken in seine Predigt ein. Die zur Hoffnung Berufenen seinen miteinander verbunden gleich „einem dicken Stromkabel, das alle Christen mit Gott und untereinander vernetzt. Und noch mehr: Es geht nicht bloß um eine Vernetzung – es geht um Einheit: ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater. Wie sieben Stromadern eines großen Stromkabels, so entfaltet der Apostel seine Mahnung zur Einheit: Ihr seid eines! Ihr seid verbunden wie ein dickes Kabel, durch das starker Strom fließt“, sagt Pfarrer Bönisch unter anderem.

Am Ende des Gottesdienstes steht das Te Deum: „Alles was dich preisen kann“, singt aus fast 200 Kehlen den Lobpreis auf den großen Gott der Stärke und Werke. Mit dem Schluss-Akkord ist der Gottesdienst beendet, die Pfarreinführung noch nicht. Es folgen Grußworte und Gratulationen. Kaplan Markus Kurzweil verweist am Anfang seiner Gratulation auf die territoriale Nähe zwischen Beiden. Kurzweil stammt aus Senftenberg, Bönisch aus dem Nachbarort: aus Großräschen „Nun wohnen wir hier wieder in direkter Nachbarschaft Tür an Tür und beide direkt an der Jakobus-Kathedrale“, sagt der Kaplan. Eine Jakobsmuschel hat er als Geschenk mitgebracht. „Das Attribut des Heiligen Jakobus ist die Muschel, das Erkennungszeichen der erfolgreichen Pilger. Bis zum 13. Jahrhundert kauften die Pilger am Ziel ihrer Reise eine Jakobusmuschel. Sie diente als Beweis dafür, dass sie den Weg nach Santiago des Compostela tatsächlich bewältigt hatten – also eine Art Pilgerurkunde. Doch für uns Christen ist nicht nur der Weg nach Spanien ein Pilgerweg, sondern unser ganzes Leben in dieser Welt. Dein Pilgerweg hat dich nun für die nächste Zeit hierher nach Görlitz in die Kreuzkirchengemeinde geführt“, sagte Kaplan Kurzweil. Auf dem Pilgerweg dienen die Muscheln zum Wasserschöpfen. „Damit verbunden wünsche ich dir und deiner Kreuzkirchengemeinde die Gabe, aus Gottes reichem Geist zu schöpfen. Dass es dir gelingt, Jung und Alt für Christus zu begeistern und mit deiner Gemeinde gemeinsam unterwegs bis auf dem Pilgerweg Christus entgegen und ihr gemeinsam für ihn in unserer Stadt Zeugnis gebt“, sagte der Kaplan. Er ist froh einen „verlässlichen Partner der Ökumene zu haben“ und freut sich weiterhin auf gutes ökumenisches Miteinander“. Ein besonderes Geschenk des Kirchenchores schleppte Valentin Schott zu Pfarrer Bönisch. Ein schwerer Koffer, der mit „Audiomedien älteren Ursprungs“ gefüllt wurde, „um Ihnen das späteres Weiterreisen ein klein wenig schwerer zu machen, es hinauszögern zu können“, sagt das Chormitglied.

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