Geduld und Vertrauen zum Brückenbauen
Zwei Priester des Bistums feiern heute, am 18. Dezember, ihre Diamantenen Priesterjubiläen
Erfurt/Wittichenau (tdh). Am 18. Dezember 1955 wurden sie in Neuzelle zu Priestern geweiht, Franz Georg Friemel und Karl-Heinz Morawietz. Heute feiern sie ihre diamantenen Priesterjubiläen: 60 Jahre Priesterleben. Zwei Personen erinnern sich an ihre Seelsorger: Für Rita Lechner war es die erste Stelle nach ihrem Examen und der Sendung, die sie als Seelsorgehelferin bei Pfarrer Morawietz in Eisenhüttenstadt erlebte. „Es war eine glückliche Zeit.“ Sie kann viel berichten: „Nicht nur um seine Pfarrei hat er sich gut gekümmert, sondern weit darüber hinaus. Dem Bischof von Litauen besorgte er Literatur, Bibeln, Messbücher, Kirchenzeitungen, hat den Kontakt dahin gehalten. Dort war es schlimmer als in der DDR.“ Ihren früheren Chef beschreibt sei als: „harte Schale, weicher, herzensguter Kern. Besonders an Kinder und Jugendliche hat er immer gedacht, sich sehr für sie eingesetzt.“ Als Pfarrer Morawietz 1972 nach Wittichenau ging, schrieb Rita Lechner ein Gedicht „zu seiner Verabschiedung in Hütte“. Darin steht: „Mit Geduld und auch Vertrauen, kann man im Leben Brücken bauen. Und ist die Brücke erst mal fest, sie sich durch nichts erschüttern lässt… Heinz-Dampf in allen Gassen, durchsaust mit Auto er die Straßen. Er kennt das Land und kennt die Leute, deswegen er nie Mühe scheute. Und gönnte sich dabei kein Ruh‘, was wundert’s, wenn er nicht nahm zu“.
Etwa zur gleichen Zeit erlebte Raphael Schmidt als Jugendlicher, in der Pfarrei St. Hedwig in Görlitz, Prof. Dr. Franz Georg Friemel, der gleichzeitig Professor für Pastoraltheologie in Erfurt war. Die Collage im Büro des Pfarrers, auf der ein Herz und Kaffeebohnen geklebt waren, darunter stand der Spruch: „Herz und Kaffee für meine Rentner“, hat er heute noch vor Augen. Und die Aussage von seinem damaligen Pfarrer: „Auto verpflichtet!“ Mit seinem privaten fuhr mit Jugendlichen nach Oberschreiberhau (Szklarska Poreba), wo sie im Kinderheim mit schlimmen Schicksalen konfrontiert wurden, aber auch die Schönheit der Natur, des Riesengebirges, erlebten. Und da war Rießen, der fünfte-sechste-Klasse-Kurs. Im Gedicht für Pfarrer Morawitz heißt es: „Er kämpfte um den Bau in Rießen, damit Kinder die Waldluft genießen. Nahm auf sich manches Risiko, zu machen ,seine‘ Kinder froh.“ Freunde sind sie, die beiden Jubilare mit den Doppel-Vornamen. Rita Lechner sagt: „Offenes Pfarrhaus. Voller Einsatz für die Gemeinde, die Menschen, die ihm am Herzen liegen. Seine Frömmigkeit ist tief – immer präsent. In der Liturgie und bei der Spendung der Sakramente ist sie spürbar – total. Und im Umgang mit den Menschen, die seine Hilfe, seinen Trost, sein priesterliches Wort brauchten. Herzensgut, großzügig im Verschenken: Er hätte das Letzte gegeben, wenn es jemand gebraucht hätte. Man konnte mit ihm herzlich lachen.“ Raphael Schmidt sagt: „Dies beschreibt auch Pfarrer Friemel. Gute Seelsorger wie er haben es uns damals leicht gemacht, an Glaube und Kirche dran zu bleiben, weil Theorie und Lebens-Praxis übereinstimmen. Gott vergelte es ihnen vielfach.“
Dieser Beitrag steht in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung TAG DES HERRN, zum 20. Dezember. Derzeit gibt es dort interessante Angebote für Noch-Nicht-Leser.
Fotos und Montage: Raphael Schmidt – Die diamantenen Jubilare Franz Georg Friemel und Karl-Heinz Morawietz an ihrem Weiheort Neuzelle
Heute in Dresden:
Die beiden Domkapitularen Prof. Dr. Franz Georg Friemel und Karl-Heinz Morawietz feierten heute gemeinsam mit dem dritten diamantenen Jubilar, Prälat Dieter Grande, die Heilige Messe in der Hauskapelle im Haus der Kathedrale in Dresden. Mit ihnen feierten der emeritierte Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, Erzbischof Heiner Koch und Domdekan Klemens Ullmann die Eucharistie.
Weiteres dazu auf der Internet-Seite des Bistums Dresden-Meißen.
Fotos: Dompfarrer Norbert Büchner