5. Oktober 2017

„PAX ET BONUM“ für das Franziskanerkloster in Görlitz

Weltweit feiert die franziskanische Familie am 4. Oktober das Fest des heiligen Franziskus, der Ordensgründer der durch sein Lebensbeispiel der radikalen Armut bis in unsere heutige Zeit hineinwirkt.

Auch das Franziskanerkloster St. Johannes und St. Franziskus in Görlitz/Weinhübel richtet jedes Jahr ein Fest zu Ehren ihres Ordensgründers aus. Und wenn man bedenkt, dass dieses Kloster aus zwei Patres besteht, dann staunt man jedes Jahr, in welchem Umfang das Franziskusfest begangen wird.

Der heiligen Messe stand Bischof Wolfgang Ipolt vor. Als Konzelebranten waren der Bischof des polnischen Nachbarbistums Liegnitz Zbigniew Kiernikowski, der Provizial der Franziskaner der Provinz Breslau Pater Alan Brzyski OFM, der polnische Dekan und Pfarrer von St. Bonifatius in Zgorzelec Maciej Wesolowski sowie Pfarrer i.R. Roland Frosch eingeladen. Musikalisch wurde das Hochamt vom Chor aus Jauernick gestaltet.

Für den Guardian (aus dem lat. Klostervorsteher) von St. Johannes und St. Franziskus Pater Lazarus Żukowski OFM ist es jedes Jahr ein besonderes Fest. Nicht nur, dass an diesem Tag die Gläubigen zusammen mit den Franziskaner-Patres ihrem Ordensgründer gedenken, sondern auch, weil es ein Tag der deutsch-polnischen Begegnung ist. In der Regel treffen sich die Priester aus den Grenzstädten Görlitz und Zgorzelec vier Mal im Jahr. Immer abwechselnd, aber immer um den 4. Oktober im Franziskanerkloster in Görlitz.

Für den Provinzial Pater Alan Brzyski OFM ist Görlitz zwar eine kleine Provinz, aber auch eine besondere Provinz, weil sie die Selbstverständlichkeit der Begegnungen symbolisiert: Im Franziskanerkloster leben seit mehr als 50 Jahren Patres und seit der politischen Wende von 1989 immer Patres aus der Provinz Breslau. „Es ist innerhalb der Kirche normal, dass sich unterschiedliche Nationen begegnen. Beim gemeinsamen Gebet gibt es keine Grenzen und die frohe Botschaft, das Evangelium, spricht eine einheitliche Sprache“ – so der Provizial.

Pfarrer i.R. Roland Frosch betonte in seiner Predigt die hohe Bedeutung des franziskanischen Ausspruches „Pax et Bonum“ – „Friede und alles Gute“. Es sei keine Floskel, sondern der tiefe Wunsch nach Frieden und Versöhnung für und auch mit allen Geschöpfen. „Denn der heilige Franziskus hat auch die Tiere als Schwestern und Brüder angesprochen, weil sie uns nahestehen und uns vertraut sind“ betonte Pfarrer Frosch.  Franziskus wird oft mit übergroßen Ohren dargestellt. „Ein Zeichen, dass er stets große Ohren für die Anliegen der Zeit und der Menschen hatte.“ Und so wünscht Pfarrer Frosch dem Franziskanerkloster in Görlitz „Frieden und alles Gute“, damit weiterhin der franziskanische Ausspruch für die Menschen in Görlitz sichtbar bleibt.

Im Anschluss an die heilige Messe trafen sich die Priester, zusammen mit den beiden Bischöfen, in den Räumen des Klosters und tauschten sich, mal in deutsch mal in polnisch, über die aktuellen Ereignisse in ihren Ländern und in ihren Gemeinden aus. Bei dieser Gelegenheit wurde von den Bischöfen die gemeinsame Feier des Fronleichnamsfestes für das kommende Jahr 2018 fest in den Terminkalender geschrieben.

 

 

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