5. Juni 2019

Kirchen sollen bei Einigung der Gesellschaft helfen – Treffen der Landesregierung mit Bischöfen

Dresden (KNA). Die Staatsregierung und die beiden großen Kirchen in Sachsen wollen sich verstärkt gegen eine weitere Spaltung in der Gesellschaft engagieren. Die Christen könnten dazu einen „ganz wichtigen Beitrag leisten und neue Anregungen geben“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstag in Dresden. So rief er bei einem der regelmäßigen Treffen von Landesregierung und Bischöfen die Kirchen auf, dabei zu helfen, dass der Strukturwandel in den mitteldeutschen Braunkohlerevieren zu einem „Erfolg für alle“ wird.

Der evangelische Landesbischof Carsten Rentzing versicherte, der beschlossene Ausstieg aus der Braunkohleförderung und die sozialen Folgen beschäftigten auch die Kirchen. So werde die Landeskirche eine Projektstelle mit der Aufgabe schaffen, zivilgesellschaftliche Gruppen bei dem Thema zu vernetzen. „Es nützt nichts, Milliarden zur Verfügung zu stellen, wenn niemand die Chancen ergreift, die damit verbunden sind“, betonte Rentzing.

Der Bischof des Bistums Dresden-Meißen Heinrich Timmerevers betonte, das Engagement der Bürger für den Staat bleibe unverzichtbar. „Die Demokratie ist nie fertig und muss immer wieder neu aufgebaut werden“, so der Bischof des Bistums Dresden-Meißen. Deshalb sei es Aufgabe auch der Kirchen, die Bürger zur Mitgestaltung der Gesellschaft einzuladen. Zugleich beklagte Timmerevers mit Blick auf die politische Polarisierung eine „angespannte Situation“ auch in Sachsen.

Rentzing räumte ein, er fühle sich „selbst etwas ohnmächtig“ vor wachsender Kompromisslosigkeit und rückläufiger Gesprächsbereitschaft bei Vertretern unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Positionen. „Dieser Riss geht auch durch die Kirche und die Familien“, erklärte der Landesbischof. Er warnte davor, eigene Auffassungen „zu verabsolutieren und zur Heilsfrage zu stilisieren“. Rentzing betonte: „Wir brauchen eine neues gesamtgesellschaftliches Verständnis, wohin wir wollen“. Mit ihren Bildungsangeboten könnten die Kirchen dazu beitragen, Antworten auf solche Haltungs- und Wertefragen zu finden. Trotz rückläufiger Mitgliederzahlen gehörten die Kirchen „zu den wenigen Organisationen, die so breitflächig im Staat präsent sind“.

An dem eineinhalbstündigen Gespräch nahmen außer weiteren Mitgliedern des Landeskabinetts auch Bischof Markus Dröge von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Bischöfin Ilse Junkermann von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Bischof des Bistums Görlitz, Wolfgang Ipolt, teil, deren Kirchengebiete auch in Sachsen liegen.

Fragen rund um den gesellschaftlichen Zusammenhalt

der Bericht unter dieser Überschrift steht auf der Internetseite der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen.

Fotos: evlks.de

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