17. Oktober 2018

Pater Anselm Grün sprach beim Hedwigsempfang in Görlitz über die Regeln des Heiligen Benedikt

Heilige Hedwig – eine Frau für Europa

Seit einigen Jahren lädt Bischof Wolfgang Ipolt am Fest der heiligen Hedwig, der Bistumspatronin, zum Empfang ein – jeweils an einem anderen Ort. Beim diesjährigen Empfang am 16. Oktober sprach Pater Anselm Grün im Görlitzer Gerhard Hauptmann Theater.

 

Das Fest der heiligen Hedwig, der Patronin des Bistums und der Stadt Görlitz, wurde mit einem Pontifikalamt um 18 Uhr in der Kathedrale St. Jakobus begonnen. Neben Bischof Wolfgang Ipolt und Priestern aus dem Bistum war der Benediktinerpater Anselm Grün mit am Altar. Er war für einen Vortrag nach Görlitz gekommen, der zum das Jahresmotto des Bistums passte, das lautet: „Mit Benedikt Gott suchen“. Bischof Ipolt bezeichnete es als eine „schöne Fügung des Himmels“, dass Karol Wojtyla, der „Papst aus Polen gerade am Fest der heiligen Hedwig gewählt wurde, der Heiligen, die unsere beiden Völker so eng verbindet und die sowohl in Deutschland wie auch in Polen große Verehrung genießt. Der heilige Johannes Paul hat später diese Frau einmal als „Grenzgestalt“ bezeichnet, „die zwei Nationen miteinander verbindet: die deutsche und die polnische Nation. Sie verbindet sie im Verlauf vieler Jahrhunderte einer Geschichte, die zwischen Deutschen und Polen oft schwierig und schmerzhaft war.” Heute feiern wir ihr Fest und danken Gott für das Zeugnis ihres Lebens“, sagte der Bischof unter anderem in seiner Predigt, hier im Wortlaut.

 

Von der Kathedrale führte der Weg zum Gerhard-Hauptmann-Theater auf dem Demianiplatz. Dort begrüßte Bischof Ipolt um 19.30 Uhr  die Gäste im bis in den zweiten Rang fast voll besetzten großen Saal des Theaters und kündigt die ersten zwei Musikstücke an, von Johann Sebastian Bach die  Sonate E-Dur für Violine und obligates Cembalo, BWV 1016 – Adagio  und  Allegro, gespielt von  Lorenz Zenker, stellvertretender Konzertmeister der Neuen Lausitzer Philharmonie (Violine) und  Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Seyda (Cembalo).

Nach einem Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Görlitz, Siegfried Deinege, begrüßte Bischof Ipolt den Benediktinerpater Anselm Grün auf der Bühne und kündigt dessen Vortrag zum Thema .  „Leben nach der Regel des Heiligen Benedikt“ an.  Danach erklingt im Saal der „kleinen Semperoper“, wie der Oberbürgermeister es kurz zuvor zitierte, von Johann Sebastian Bach die Sonate E-Dur für Violine und obligates Cembalo, BWV 1016 – Adagio ma non tanto  und  Allegro. Nach anhaltendem Applaus für die beiden Musiker lud der Bischof zu Beisammensein, Gesprächen, Sekt und Saft ins Foyer des Theaters ein.

Hedwig wurde im Kloster der Benediktinerinnen von Kitzingen erzogen. Im Jahr 1186, als Zwölfjährige, heiratete sie nach Schlesien. Hedwig und ihr Mann Heinrich I. förderten die Vertiefung des christlichen Glaubens und die kulturelle Entwicklung Schlesiens. 1202 gründeten sie die Zisterzienserinnen-Abtei in Trebnitz, später die Benediktinerabtei in Wahlstatt. Beide Orden leben nach den Regeln des heiligen Benedikt und so passt die Einladung des Benediktinerpaters Anselm Grün in dieses Jahr, das im Bistum unter dem Titel steht: „Mit Benedikt Gott suchen“.

Bischof Ipolt wies in seiner Einladung zum Hedwigs-Empfang auf eine Aussage von Renata Schumann, einer schlesischen Schriftstellerin (1934–2012), hin: „Sie nannte die heilige Hedwig eine ,Frau für Europa‘. Gewiss kann man sie so bezeichnen – denn sie war wirklich eine Brückenbauerin insbesondere zwischen dem polnischen und deutschen Volk. Solche Vorbilder brauchen wir heute im vereinten Europa. Der Bruderkuss, den Helmut Kohl und der polnische Premierminister Tadeusz Mazowietzki im Jahre 1989 austauschten, fand darum sicherlich nicht zufällig unter einer Statue der heiligen Hedwig statt. Hedwig war aber nicht nur Herzogin und Politikerin, sondern zugleich eine tieffromme Frau, deren Leben von tiefer Ehrfurcht vor Gott geprägt war. Ich hoffe, dass die Patronin Schlesiens auch heute faszinierend ist für alle, die sich um die christliche Seele Europas mühen.“

 

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