21. Mai 2018

Die Sprache des Glaubens finden – Bischof firmte am Pfingstsonntag in der Kathedrale

Am Pfingstsonntag firmte Bischof Wolfgang Ipolt in der Kathedrale „St. Jakobus“ 32 jugendliche Firmbewerber und vier erwachsene. Zwei Drittel der Jugendlichen stammen aus Polen; alle gehören zur Pfarrei Heiliger Wenzel in Görlitz. Dementsprechend wurden die Lesungen und das Evangelium in beiden Sprachen gelesen. Bischof Ipolt thematisierte „Sprache“ in seiner Predigt:

„Mit dem Sprechen ist es so eine Sache. Wir haben keine Erinnerungen mehr daran, wie wir sprechen gelernt haben. Ich habe mal gehört, wir Deutschen lernen zuerst das Wort ,haben‘. Das kleine Kind greift nach etwas und sagt haben. Vielleicht ist es aber eher doch das Wort Mama oder Papa. Sprechen lernt man durch andere; das können wir nicht selbst. Dem kleinen Kind spricht jemand etwas vor und es spricht es nach. Daraus wird irgendwann ein Gespräch“, sagte der Bischof. Bis dahin sei es ein langer Prozess. „Darum geht es auch an Pfingsten. Wir haben es soeben gehört: die Apostel lernen sprechen. Sie hatten sich zurückgezogen, waren verstummt, die Sache mit Jesus war zu Ende. Die Apostel hatten Angst zu reden. Doch in dieser Situation erfüllt sie der Geist Gottes und sie lernen sprechen. Und sie – und diejenigen, die ihnen zuhören –  lernen Verstehen. Ich möchte das jetzt mit zwei Firmlingen versuchen – sprechen zu lernen“.

Zwei der Firmlinge, Ismael und Nele bittet der Bischof zu sich, zu einem Gespräch über den Glauben. Ismael spricht polnisch, Nele übersetzt ins Deutsche. Wie beim Erlernen der Muttersprache, so ist es auch bei einer Fremdsprache – angefangen von den Vokabeln bis zur Aussprache, einfach ist nichts. Irgendetwas bleibt von dieser Vorbereitung und das muss man festhalten. Und davon erzählen, denn nur wenn man darüber spricht, können auch andere etwas von dieser Sprache lernen.

Nele und Ismael äußern, ebenso wie der Bischof, Wünsche: Zum Zeugen für andere werden und: Von Paten, dass sie Gefirmte unterstützen und begleiten im Glauben – und angeleitet werden. Der Bischof sagt: „Ein wichtiger Wunsch ist für mich:  Sprechen Sie zu Hause über den Glauben, über die Sonntagspredigt, über etwas, das sie im Fernsehen über Kirche gesehen haben, über das, was sie in der Kirchenzeitung gelesen haben. Versuchen Sie die Sprache des Glaubens zu finden. Jeder kann das in einfachen Worten. In einem solchen Gespräch wird Gott in seinem Geist lebendig. Bitten wir, die wir gefirmt sind, den Geist Gottes, dass wir sprechende, nicht schweigende Zeugen für Christus sind und bleiben“.

 

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