11. Juni 2017

Mit Schwester Clara und den Spuren Franziskus – Ausflug von Ordensleuten des Bistums nach Bautzen

Als der „Stadtschleicher“-Bus mit den Ordensleuten, Bischof Wolfgang Ipolt und Seelsorgeamtsleiter Markus Kurzweil am Vormittag des 7. Juni vor dem Kloster St. Clara in der Klosterstraße 9 in Bautzen vorfährt, werden die Gäste bereits erwartet. Die Schwestern haben auf dem Weg zur Klosterkirche Erfrischungsgetränke bereitgestellt. 20 Ordensleute feiern mit Bischof Ipolt die Heilige Messe. Die beiden Franziskanerpatres Rudolf Croner und Lazarus Żukowski konzelebrieren ebenso wie Ordinariatsrat Kurzweil. Nicht sichtbar für die Gottesdienstbesucher in der Kirche sind die Klarissen von der Ewigen Anbetung.  In den Lesungen geht es unter anderem um Tobit und seine Frau Sara, die sich in ihrer Not an Gott wenden, weil ihre Seelen verwundet sind, sie keinen Ausweg mehr sehen. Danach wird alles gut für sie. Der Bischof geht in seiner Predigt auf das Ordensleben ein und auf das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt. Menschen seien verwundet und sollten sich mit ihren Verwundungen an Gott wenden. Ordensleute tun dies stellvertretend für andere, für diejenigen, die es nicht können oder keine Kraft mehr dazu haben. Es ist Aufgabe der Ordensleute, die Anliegen der Menschen immer wieder vor den Allmächtigen zu tragen. Immer stehen wir für die anderen ein; dies ist eine große Berufung, ein großer Dienst. Wenn die Stimme der Ordensleute nicht da wäre, würde ein wichtiger Klang in der Kirche fehlen“, so der Bischof.

Nach der Eucharistiefeier informiert Schwester Clara Faltermaier über das Kloster und die sieben Schwestern, die darin leben. Drei sind aus Indien gekommen; die jüngste, Schwester Seraphina, war eine Woche zuvor eingekleidet worden. Eigentlich sind sie zehn, die zu dem autonomen Orden gehören, bei dem sie in Personalunion Oberin, Äbtissin – und eben Schwester ist. zwei weitere leben in einem Altenheim in der Eifel, eine in Dresden. Die Klarissen von der ewigen Anbetung in Bautzen sind „ein rechtlich selbständiges Kloster, das außer einem eigenen Leiter keinen anderen höheren Oberen hat und keinem anderen Ordensinstitut so angeschlossen ist, dass dessen Oberer eine wirkliche, von den Konstitutionen bestimmte Vollmacht über ein solches Kloster besitzt, wird nach Vorschrift des Rechts der besonderen Aufsicht des Diözesanbischofs anvertraut“, so steht es im Kanonischen, dem Kirchen- Recht, (can. 615). Dabei beschränkt sich die Aufsicht auf die pastorale. Und noch etwas ist besonders bei diesen Schwestern. Sie verlassen sich auf die göttliche Vorsehung und erleben dabei viel Wunderbares, berichtet Schwester Clara. Denn die Vorsehung Gottes hat sie bisher nie im Stich gelassen – und dies ist auch materiell zu verstehen. So bekamen sie immer dann das, was sie brauchen zum Leben, vielfach mehr. Gäste, mit denen die Schwestern teilen, sind gern gesehen im Kloster. Die Klarissen sehen sich als „Nahtstellte zwischen Himmel und Erde“, so Schwester Clara. Sie vergleicht es mit „Transformationshäusern. Ordensleute sind Trafos, die Starkstrom Gottes in haushaltstauglichen Wechselstrom umformen“, sagt sie. Und sie gibt zu: „Wir stehen in diesem Starkstrom, der uns immer wieder überfordert“.

Für den Besuch des Franziskusgartens bekommt jeder Teilnehmer ein gelbes Blatt, das in Folie eingeschweißt ist. Darauf ist auf der einen Seite ein Lageplan mit den jeweiligen Bezeichnungen der Orte, auf der anderen Seite stehen Erklärungen zum Garten, zum heiligen Franziskus.

Auf der anderen Seite des Klosters befindet sich am Rand einer Wiese, die Damiano-Grotte. Darauf wurde vor einigen Jahren ein Birnbaum gepflanzt– der für die Schwestern zu einem Hoffnungszeichen wurde, nachdem sie nicht wussten ob und wie es weitergehen würde mit ihrem Orden. In der Grotte ist ein Tisch aus Steinen errichtet, darauf ein Franziskus-Kreuz. Die Steine stammen von allen Kontinenten der Erde, sind aus 58 Ländern nach Bautzen gebracht worden. An jedem der Steine hängt eine Geschichte. Und Menschen dahinter, die sie erlebt, auch erlitten haben.

Nach dem Mittagessen im Kloster, fährt die Gruppe aus dem Bistum Görlitz weiter zum Petri-Dom nach Bautzen. Der hat eine wechselvolle Geschichte seit 1002, als eine Kirche an diesem Ort erstmals erwähnt wurde. Es war eine Holzkapelle, die Johannes dem Täufer geweiht war. Dies und weitere Informationen zum Dom, seinen sakralen Schätzen und Bildern erfahren bringt Pfarrer Veit Scapan in humorvoller Weise zu Gehör und Gesicht. So die hinterleuchteten Bilder, auf denen Personen gezeigt werden, die, wie die  Künstlerin, die auf der Insel Rügen lebt, mit dieser Insel im Zusammenhang stehen. Erstaunlich sei es, wie Besucher des Doms gerade vor diesen lebendig wirkenden Bildern lange sitzen bleiben, sie betrachten. Ein großer Schlüssel schließt die Tür zur Sakristei, die ebenso wie der Dom, in den letzten Jahren renoviert wurde. Bischof Ipolt bedankte sich bei Dompfarrer Scapan, wie zuvor bei Schwester Clara, mit einer Orgel-CD. Auf dieser spielt Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Seyda auf der Orgel der Kathedrale St. Jakobus, Görlitz.

Als letzte Station besichtigen die Ordensleute das Benno-Haus in Schmochtitz. Nach dem Kaffee fährt der Stadtschleicher zurück nach Görltiz. Die Vesper wird, wie die Laudes auf der Hinfahrt, im Bus gebetet.

 

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