16. April 2017

Kirche e. V.? oder: Beschenken lassen mit dem Licht von Ostern

Das Osterfeuer vor der Kathedrale St. Jakobus ist schwer zu bändigen in der Nacht der Nächte, am Abend des 15. April: Windböen versuchen die Flamme des Dochtes, der die  Osterkerze entflammen soll,  immer wieder zu löschen. Gegen die List von Küster, Zeremoniar, Diakon und das „Lumen Christi“ hat der kalte Wind schließlich keine Chance. Und so setzt sich das Oster-Licht im dunklen Gotteshaus fort, Kerze für Kerze. Und es setzt sich im übertragenen Sinne fort an drei jungen Männern, die in dieser Eucharistiefeier getauft werden.

Bischof Wolfgang Ipolt hat seine Predigt darauf zugeschnitten: „e. V. heißt:  eingetragener Verein. Man kann in viele Vereine eintreten, in den der Briefmarkensammler, der Hundezüchter, der Tierschützer, beispielsweise. Es gibt Sportvereine, in Hülle und Fülle. Man schreibt einen Antrag, hat sich vielleicht irgendwo hervorgetan oder qualifiziert. Komm zu uns, dich brauchen wir in unserem e. V. Und dann wird man Mitglied“, sagt er und fragt: „Ist das so ähnlich, wenn heute drei junge Männer getauft werden? Werden sie in unseren e. V. Kirche aufgenommen?“  Nein! Verein, das wäre zu wenig.

Der Bischof nennt entscheidende Unterschiede zwischen Christwerden und dem Eintritt in einen Verein: „Es geht beim Christwerden um eine Person, um Jesus Christus. Christentum ist nicht zuerst eine Lehre, sondern es ist eine Person, nach der wir den Namen tragen. Wir heißen Christen, weil wir an Christus glauben. Das ist etwas Besonderes. Dieser Jesus sagt zu jedem von uns und heute zu euch: Folge mir nach! Das darf Christus sagen, weil er der Sohn des lebendigen Gottes ist. Das heißt nicht, alles nachmachen, sondern: In meinem Leben entdecken, was mein Lebensstil gewesen ist“, sagt er und spricht die drei Männer an: „Die wichtigste Frage in ihrem Leben wird in Zukunft sein: Wie hätte der Herr jetzt gehandelt, in dieser oder jener Situation, in der ich jetzt bin“. Es gehe um einen neuen Lebensstil als Getaufter. Damit verbunden: „Taufe ist immer Gemeinschaft mit anderen Brüdern und Schwestern, mit denen man zusammen Glieder der weltweiten katholischen Kirche ist. Christsein gelingt nur mit anderen, in Gemeinschaft miteinander und mit dem Herrn. Ziel ist Gemeinschaft im ewigen Leben. Dies geht nicht nur die drei jungen Männer an: Diese Nacht ist dazu da, dass wir alle uns dieses kostbaren Anfangs, der Taufe, erinnern und treuer, ehrlicher, aufrichtiger zu unserer Taufe stehen. Möge Gott uns in dieser Nacht herausrufen aus mancher Gleichgültigkeit und Trägheit des Glaubens. Möge er uns neu beschenken mit dem Licht von Ostern“, sagt der Bischof, der die drei Männer nach ihren Taufen firmte.

Einige Stunden später feiert der Bischof in St. Jakobus die Pontifikalmesse am  Hochfest der Auferstehung des Herrn. Er spricht in seiner Predigt über ein Buch, das er für ein „großes Geschenk für unsere Zeit“ hält. Ein kleiner Einblick ist hier möglich.

 Der Domchor singt die Messe in G-Dur  von Thomas Seyda. Das Orgelnachspiel ist von Anton Bruckner, Scherzo aus der Sinfonie d-Moll („Nullte Sinfonie“). An der Orgel: Diözesankirchenmusikdirektor  Thomas Seyda, der am Nachmittag um 17.00 Uhr bei der Pontifikalvesper mit eucharistischem Segen die Choralschola der Kathedrale leitet.

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