13. August 2016

Dank an Gott „von dem wir alles empfangen haben“ – für 90 Jahre Hedwigsschwestern in Döbern und drei mal 65 Jahre Ordensleben

„Liebe Hedwigsschwestern, wir sind heute hier zusammengekommen, um Gott Dank zu sagen, für 90 Jahre Ihres Wirkens an diesem Ort – und Dank zu sagen für drei Jubilarinnen, für jeweils 65 Jahre Ordensleben. Wir wollen diesen Dank vor Gott bringen, weil wir wissen, dass wir von ihm alles empfangen haben“, mit diesen Worten begann Bischof Wolfgang Ipolt am 12. August den Festgottesdienst. Er feierte ihn an Altar mit Prälat Hubertus Zomack, Pfarrer Daniel Laske und den Pfarrern im Ruhestand Georg Jana und Bernhard Walter.  Vor den Altarstufen stand derweil eine Gruppe von Kindergartenkindern der Kita „St. Martin“ in Döbern aufgereiht. Sie warteten auf ihren Einsatz. Lieder hatten sie den Hedwigsschwestern mitgebracht – und die sangen sie, begleitet von Gitarrenspiel einer Erzieherin. Danach zogen die Kinder aus der Kirche aus; die Hedwigsschwestern sehen sie immer wieder mal, denn die Kindertagesstätte befindet sich in unmittelbarer Nähe des Döberner Konventes der Schwestern. 14 sind es in Döbern, zur Feier waren etwa doppelt so viele in der Kirche. Unter ihnen die Generaloberin Schwester Vincentia Weide, Mitschwestern aus Berlin und Breslau. Sie begrüßte der Bischof auf Polnisch. Darüber hinaus waren Gemeindeglieder gekommen, Mitarbeiter des Vertreter der Kommune, des öffentlichen Lebens darüber hinaus. Die blauen Schleier der Hedwigschwestern dominierten das Gottesvolk an diesem Tag. Ging es doch um sie – und ihr Wirken seit 90 Jahren ohne Unterbrechung an diesem Ort.  In den Mauern des heutigen Alten– und Pflegeheims St. Hedwig werden derzeit etwa 90 Menschen, in Trägerschaft der Hedwigschwestern, gepflegt. Einige der Ordensschwestern sind inzwischen selbst pflegebedürftig. Vor den ersten Reihen sitzen einige der Schwestern in Rollstühlen und dem Bischof am Ambo am nächsten. Er geht in seiner Predigt auf den „aufgeweckten und wachen junger Priester“ ein,  den späteren Domherrn von Breslau – Robert Spiske, der die Kongregation der Hedwigschwestern, zwei Jahre nach seiner Priesterweihe, als 28-jähriger Kaplan, gegründet hat. „Es war ein sozialer, aber auch ein religiöser Verfall, den Robert Spiske bemerkte. Darum sollte sich der Verein beiden Nöten widmen – dem sozialen Elend aber auch dem damit einhergehenden Glaubensverlust. Etwa elf Jahre nach der Gründung des Vereins wurde aus einem Teil des Vereins nach der Anerkennung von Papst Pius IX. im Jahre 1858 eine Ordensgemeinschaft – die heutigen Hedwigschwestern. Durch seine eifrige Predigttätigkeit  im Umfeld von Breslau wurde Robert Spiske bald sehr bekannt und konnte viele Frauen für die neue Gemeinschaft gewinnen. Zu seinen Lebzeiten (Spiske starb im Jahre 1888) wurden noch 86 Kandidatinnen eingekleidet“, sagte der Bischof in seiner Predigt.

Nach der Ansprache des Bischof erneuerten die drei eisernen Jubilarinnen, die Hedwig-schwestern Cäcilia, Letitia und Gertrud ihre Ordensgelübde. Am Ende der Eucharistie-Feier ließ die Generaloberin, Schweter Vincentia Weide, die 90 Jahre in Döbern Revue passieren. 1926 wird die Filiale Döbern vom Mutterhaus Breslau aus gegründet und von dort bis zum Krieg verwaltet. Danach, „als sich das Mutterhaus in Berlin etablierte, gehörte Döbern zur Deutschen Provinz. Am 28. 11. 1926 schickte die Generalleitung von Breslau vier Hedwigschwestern, auf Anfrage von Pfarrer Wilhelm Stark nach Döbern, in den exandierenden Glasmacherort. Er wollte, dass die Schwestern die vielfältigen caritativen Aufgaben im Ort übernehmen. Sie erhielten ein Haus, -das Caritasheim war gegründet, ein Gebäude in einem kleinen Park“, sagte die Generaloberin. Das Haus hatte verschiedene Bestimmungen, war Krankenhaus, Altenheim, Lazarett, Behelfskrankenhaus – und Entbindungsstation… Die Generaloberin dankte vor allem dem geschäftsführenden Leiter, „Herrn Volkmer und seiner Mitarbeiterschaft, die sich bemüht, das Haus im Geiste der Schwestern und der heiligen Hedwig zu führen. Der liebe Gott ohne Ihnen alle Mühe und Arbeit“, sagte sie zu den Mitarbeitern gewandt. „Unser größter Dank gebührt Gott. Gemäß unserem Grundungswort von Papst Pius IX: aus dem kleinen Senfkorn werde ein großer Baum, ist hier Wirklichkeit geworden, aus den kleinen bescheidenen Anfängen von 1926 ist ein großes Werk geworden. Ja, weil Gotte es so wollte, ist es entstanden, trotz schwierigster Zeiten. Gottes Hilfe war uns immer nahe“, sagte Schwester Vincentia.

Nach der heiligen Messe wurde in einem Festzelt in dem großen Park weitergefeiert, mit Livemusik mit Saxophon und Rhytmusgeräten von Steffen Schöbel.  Als einer der Gratulanten ergriff der erste Vorsitzende der Caritas im Bistum, Prälat Hubertus Zomack das Wort. Nach den ,geistlichen Worten möchte ich keine weiteren anfügen, nur so viel: Ich möchte Ihnen dafür danken, dass das Caritasheim Döbern der Schwestern der heiligen Hedwig, das tut, was Caritas sagt:  Wo Liebe draufsteht, muss Liebe drin sein“, sagte der Prälat.

Mit einer Videopräsentation, die in Zusammenhang mit „Radio Weißwasser“ erarbeitet wurde und 90 Jahre Geschichte zeigte, sowie einem Konzert des Mandolinenorchesters der Musikschule Spremberg, ging das Fest weiter.

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