7. Oktober 2008

Brandenburgische Landesregierung und Bischöfe unterstreichen gute Zusammenarbeit

      Bischof Dr. Konrad Zdarsa und Kardinal Georg Sterzinsky, Erzbischof von Berlin, sind heute mit dem brandenburgischen Kabinett zu einem Arbeitstreffen in Potsdam zusammengekommen. Die Teilnehmer zogen eine Bilanz der Zusammenarbeit seit der Unterzeichnung des Konkordats, das vom Land und dem Heiligen Stuhl vor fünf Jahren geschlossen worden war. Ministerpräsident Matthias Platzeck würdigte den guten partnerschaftlichen Umgang zwischen dem Land und der Katholischen Kirche. Platzeck wörtlich: „Die Katholische Kirche spielt eine bedeutende gesellschaftliche Rolle im Land Brandenburg, sie unterhält Schulen, Heime, Beratungsstationen und Krankenhäuser und ist in vielfältiger Weise im Bildungs- und Sozialwesen des Landes verwurzelt.“ Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky sagte: „Was die Landesregierung und die Katholische Kirche im Land Brandenburg verbindet, ist die Sorge um die Menschen im Land. Daher wollen wir uns weiterhin gemeinsam stark machen für Familien, Kinder und Jugendliche und sozial Benachteiligte.“ Bischof Dr. Konrad Zdarsa, Mitglied der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, hob hervor: „An der Grenze zu Polen und dennoch mitten in Europa sehe ich im gegenseitigen Austausch mit unseren polnischen Brüdern und Schwestern eine Herausforderung, über deren Ausmaß wir uns möglicherweise noch gar nicht genug im Klaren sind.“ Die Gesprächspartner zogen eine positive Bilanz der Zusammenarbeit seit der Unterzeichnung des Konkordats. Der Vertrag regelt wesentliche Einzelfragen, die das Wirken der Kirche und ihre Zusammenarbeit mit dem Staat beinhalten, beispielsweise die Mitwirkung im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen, die Zusammenarbeit im Denkmalschutz, oder auch die Leistungen des Landes an die Kirche. Am 12. November 2003 war der Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Land Brandenburg (Konkordat) unterzeichnet worden. Die Landesregierung betonte erneut das besondere Anliegen, mit der Katholischen Kirche bei der Erhaltung sakraler Bausubstanz zusammen zu arbeiten. In Brandenburg werden jährlich 100.000,- Euro für die Sanierung kirchlicher Bauvorhaben bereit gestellt. Seit Inkrafttreten des Konkordates konnten 15 katholische Kirchengebäude mit Landesmitteln renoviert und damit ein Beitrag zur Erhaltung europäischen Kulturerbes geleistet werden. Die Landesregierung lud die Katholische Kirche aufgrund ihrer Erfahrungen aus der sozialen Basisarbeit ein, sich an der Diskussion zum so genannten Lebenslagenbericht mit ihrer Position einzubringen. Auch in der Familienpolitik soll aus Sicht beider Seiten die Kooperation durch gemeinsame Überlegungen und Themensetzungen die Zusammenarbeit ausgebaut werden. Im gemeinsamen Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit wurde verabredet, eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit im Rahmen des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg“ vorzubereiten. Als erfreulich wurde die Entwicklung der Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Berlin in Fragen der Schulträgerschaft bezeichnet. Im Schuljahr 2007/08 wurden im Land Brandenburg die Katholische Grundschule Fürstenwalde, die Katholische Oberschule Fürstenwalde, das Katholische Gymnasium Fürstenwalde und die Katholische Grundschule Petershagen in Trägerschaft des Erzbistums betrieben. Insgesamt wurden an diesen Schulen im vergangenen Schuljahr 1.145 Schüler unterrichtet. Mit Schuljahresbeginn wurde durch das Bildungsministerium die Errichtung der Katholischen Marienschule Potsdam in den Schulformen Grundschule und Gymnasium genehmigt. Der Unterrichtsbetrieb wurde in den Jahrgangsstufen 1 und 7 aufgenommen. Die Vertreter der Katholischen Kirche stellten die 2007 gegründete Schulstiftung vor, in deren Stiftungsbeirat als Mitglied der Landesregierung Justizministerin Beate Blechinger vertreten ist. Auch die Zusammenarbeit beim Religionsunterricht hat sich positiv entwickelt. Auf der Basis des LER-Kompromisses wird katholischer Religionsunterricht mittlerweile an 79 brandenburgischen Schulen angeboten. Gemeinsam wurde die Auffassung vertreten, dass die Zusammenarbeit am „Runden Tisch zur Werteerziehung im Land Brandenburg“ fruchtbar und gewinnbringend ist. Die Landesregierung dankte der Kirche dafür, dass sie in den Debatten des Bündnisses für Werte in der Erziehung wichtige und den Prozess befruchtende Impulse gab. Die Kirche wurde eingeladen, sich bei der Umsetzung der dabei entstandenen „Gemeinsamen Grundsätze für ein Bündnis für Werte in der Erziehung im Land Brandenburg“ zu beteiligen. Der Runde Tisch war im Dezember 2006 von Bildungsminister Holger Rupprecht initiiert worden, um einen möglichst breit angelegten gesellschaftlichen Konsens über Grundsätze der Erziehung im Land zu erreichen und gleichzeitig Möglichkeiten auszuloten, wie die Arbeit von Schulen, von Jugendverbänden, von Sportvereinen, von Ausbildungsstätten und von Kultureinrichtungen wieder enger mit dem Erziehungsauftrag verknüpft werden kann. Die Landesregierung und die Katholische Kirche haben ein nächstes Treffen im brandenburgischen Teil des Bistums Görlitz vereinbart.

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